Zeitung (2016-3)

St. Truiden V.V. macht das, was einen guten Verein auszeichnet. Er gewinnt. Mit zwei Heimspielen erzielte der Tabellenführer nun 10 Tore. Macht 6 Punkte. Zuvor hatte er mit 11 Toren 21 Punkte geschafft. Übermut? Keineswegs, sondern geschicktes Kalkül, denn das man auf die bisherige Art würde weitermachen können, war äußerst unwahrscheinlich. Stattdessen hat der Smith0088 nun signalsiert, dass man auch "Hurra-Fußball" zelebrieren kann und nebenbei vermutlich den ein oder anderen Konkurrenten dermaßen beeindruckt, so dass in den nächsten Heimpartien allem Anschein nach mit weniger Gegenwehr zu rechnen sein dürfte.
Auch der Spielplan spricht für den Tabellenführer, der in der Rückrunde ein Heimspiel mehr hat und von den letzten 9 Spielen 5x zuhause antreten darf: Nachtigall, ich hör dir trapsen...
Nun kommt es zu einem interessanten Duell: Der Primus trifft auf den Meister FC Differdange 03, der zuletzt zweimal ein 4:4 im eigenen Stadion hinnehmen musste. Die Truiden sind die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga mit bereits 3 Siegen. Doch trotzdem gilt die Elf von Harry Tripoteur als Favourit in dieser Partie - zumindest bei den Buchmachern. Dort gibt es auch einen Geheimfavouriten auf den Titel: den AS Eupen. Schon letzten Saison war die Mannschaft von John Hartigan die beste Heimmannschaft mit 43 von 45 möglichen Punkten. Mit 35,7 TK besitzt der Tabellensiebte die zweitbesten Reserven nach dem amtierenden Meister, allerdings mit 7 Punkten mehr auf der Habenseite. 8 Punkte Rückstand zur Spitze bleiben natürlich eine Hausnummer. Doch der erste Verfolger KV Mechelen hinkt auch 5 Punkte hinterher und hat fast 6 TK weniger. Wenn man nun die alte Faustformel verwendet, dass 1,0 TK ungefähr einen 1 Punkt ausmacht, gilt nach dieser Rechnung Eupen als vermeintlich stärkster Konkurrent. Doch Daniel kennt "seine" Liga natürlich über Jahre und kann daher das Setzverhalten der Mitbewerber mutmaßlich am besten einschätzen. Dazu kann er auf 8 Meisterschaften und 6 nationale sowie 1 internationalen Pokaltitel zurückblicken. 

Doch bekanntlich sind Prognosen schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Wohlmöglich kann die Rückrunde auch einen anderen Verein weit nach vorne bringen wie z.B. Royal Mouscron-Péruwelz, dem punktgleichen Vizemeister aus 2015-3. Nichtz zu vergessen seine 2 Meisterschaften und 3 Pokalsiege mit Excelsior Mouscron in den Jahren 2008-2010.

Oder dem KSV Roeselare, schließlich ist Wendy in 2010-1 nicht ohne Grund englischer Meister geworden.

Für Standard Lüttich sind die Chancen ganz oben mitzumischen nach dem zweiten 4:4 in der Ferne jedoch deutlich geschrumpft. 9,6 TK für 2 Punkte ist deutlich zu wenig. Da heißt es "Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen", denn immerhin locken die Fleischtöpfe der CL auch (noch) auf den Plätzen 2-4.

Der Absturz in der 5-Jahreswertung auf Platz 6 ist allerdings schon eine Entwicklung, der man sich entgegenstellen sollte. Schließlich hat die JPL 5 Saison lang auf Platz 1 gehalten. Davor und danach war es immerhin Platz 2.  Diese beiden Plätze sind momentan eher utopisch, aber Platz 3 scheint momentan machbar, zumal noch alle 7 Teilnehmer mit dabei sind!

Wo man auch hinsieht, sei es im Sport Voetbal Magazine oder bei den Kommentaren der Trainerkollegen, überschlagen sich die Lobeshymnen auf den KV Mechelen. Dabei sind erst neun Spiele absolviert worden und damit ist die Tabelle noch wenig aussagekräftig: "Mich ehrt natürlich die Würdigung meiner Arbeit an meiner neuen Wirkungsstätte. Guckt man sich die Tabelle der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt an, dann stellt man fest, dass wir jetzt auch nur drei Punkte mehr auf dem Konto haben", gibt sich Daniel bescheiden.

Man darf gespannt sein wohin der Weg noch weiter führt. Verwegen werden die Vereinsverantwortlichen des KVM durch die guten Ergebnisse nicht. Als Saisonziel gab man nun einen einstelligen Tabellenplatz aus.   
An mangelnder Motivation wird es nicht scheitern. Schön hier zu sein.

Immer weiter vorwärts heißt die Devise in Dudelange. So auch auf dem Trainingsplatz, auf dem immer wieder das schnelle Umschaltspiel geübt wurde, oder wie man es früher nannte "Kontern".
"Kontern ist eine alte Kunst, die wir erst wieder einüben müssen.", meint Manager Spike, "Diese Kunst haben wir in den letzten Spielen oftmals vermissen lassen. Wir wollten mitspielen, doch man hat eben gesehen, dass dies die Pro League ist und nicht die Proximus League. Der Trainer Koks Guardiola hat mit den Neuen Trainingsinhalten die ersten Schritte in die richtige Richtung getan. Doch wir müssen diese Schritte jetzt auch auf dem Platz umsetzen."
Wir dürfen also gespannt sein, ob der neue Plan auch funktioniert. Sicher kann man aufgrund der Vielzahl der jungen Spieler nicht sein. Vielleicht sollte man auch mal überlegen ein paar Erfahrene Spieler die momentan vereinlos sind einen Vertrag anzubieten.
Zu nennen wären hier: Martín Cáceres, Emmanuel Adebayor, Felipe Santana, Miroslav Klose oder Dimitar Berbatov.

Ginge es nach Trainerhaudegen John Hartigan so wäre die Welt eine ganz einfache: Sie wäre schwarz. So schwarz wie den Kaffee, die er trinkt oder (Achtung, der Witz funktioniert nur in Dresden) die Putzfrau. Richtig, Gertrude ist nämlich seit Kurzem verwitwet und trägt deswegen Trauer. Die gute hat ihren Lieblingsdackel Jérome-Ferdinand verloren. Für einen so kleinen Hund hat er ein beträchtliches Alter von 14 Jahren erreicht. Deshalb und nur deshalb wird KAS Eupen am kommenden Spieltag einen Trauerflor tragen. Die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens ist nicht besonders groß, da kennt man jeden (und ist wohl auch mit jedem verwandt) Mensch oder das zugehörige Lieblingshaustier. Oder für die Dendrophilisten unter uns eben die präferierte Birke, Linde oder Eiche. Die kränkelnde Eberesche hinter dem Vereinsheim gehört auf jeden Fall dem ollen Hartigan. Das hat er im letzten Training in allen verstörenden Details erklärt. Man berichtet, dass seitdem so mancher Spieler Tabletten zum einschlafen benötigt.

Heute werden wir uns mal nicht den Spielberichten widmen, da man lediglich wieder 1 Tor geschossen hat & ganze 3 Punkte bekommen konnte - wiedermal war Joe Kehr der Torschütze!

Dennoch bekommen wir diesmal was ganz anderes zu sehen - ein kurzes Interview mit dem wohl begehrtesten Trainer der Jupiler Pro League - mit Smith0088!

Liga-Zeitung: Hallo Herr Smith, schön das Sie kommen konnten!
Smith: Sehr gerne, aber bitte schießen Sie direkt los - ich habe leider nicht soviel Zeit.

LZ: Okay, okay! Können Sie uns sagen wieso Ihre Mannschat so einen Erfolg hat?
Smith: Nunja, das kann ich mir selber nicht beantworten! Wahrscheinlich liegt es aber daran, das die Jungs zum größten Teil schon seit der Bambini zusammenspielen und einfach wissen wie Sie auf dem Platz agieren müssen.

LZ: Und sehen Sie sich da als Macher des Erfolgs?
Smith: Natürlich spielt der Trainer eine ordentliche Rolle ein, aber im Endeffekt sind es die Jungs, die uns die Punkte liefern!

LZ: Das klingt sehr bescheiden, aber alleine die Konkurrenz um einen Ihrer nächsten Gegnern - MasterBlaster hat Ihnen schon ordentlichen Honig um den Mund geschmiert.
Smith: Wohl wahr, aber wissen Sie was? So sehr ich den Kollegen schätze - er ist wahrlich einer der besten Trainer die Belgien jemals gesehen hat.

LZ: Ja?
Smith: Er hat keine Ahnung von Geschichte!

LZ: Wie meinen Sie das?
Smith: Wissen Sie wann ich Meister wurde? Ich erinner mich da noch genau dran - als wäre es gestern geworden! Es war 2008-2!

LZ: Oha, dann hat er sich wohl im Jahr vertan! Aber kommen wir auf Ihre Situation zurück - können Sie in diesem Jahr mit St. Truiden Meister werden?
Smith: Wenn Sie das wirklich denken, dann sind Sie ein Tagträumer! Wir haben eine solide Basis geschaffen um nichts mit dem Abstieg zutun zu haben - aber wir müssen weiter unsere Punkte einsammeln und ich vermute das uns keiner mehr unterschätzen wird. Ganz im Gegenteil, uns wird man nun erst recht wahrnehmen und jedes einzelne Spiel genau begutachten - aber so ist es nunmal im Fussball.

Smith: Ich muss jetzt auch leider wieder los - meine Jungs müssen noch eingesammelt werden, die meisten haben ja noch keinen Führerschein!

LZ: Vielen Dank für das Interview und wir freuen uns auf das Nächste!

Es ist schon außergewöhnlich, was Smith0088 mit seinen St. Truiden V.V. gelungen ist. Als Aufsteiger von 9 Spielen 7 zu gewinnen, ist schon eine Kunst für sich. Doch die Art und Weise beeindruckt dabei enorm: Die Truiden sind wahnsinnig effektiv. Mit insgesamt 5 Heimtoren 12 Punkte zu holen ist traumhaft. Mit 6 Toren auswärts 9 Punkte einzufahren ist einfach nur spitzenmäßig.
Ein Blick in die Vergangenheit scheint dies zu bestätigen. In der Saison 2008-1 holte Smith0088 nach 9 Spielen auch 21 Punkte - und wurde später Meister mit dem RSC Anderlecht. Die dürften sogar noch etwas mehr wert sein, wenn man bedenkt, dass es 2008-1 34 Spieltage gab und aktuell nach 30 die Saison beendet ist.
Wer zweimal gegen den Zufallsgenerator mit 1:0 und 2:1 zuhause gewinnt,
ist schon riskofreudig. Denn der Zuffi beweist regelmäßig wie
unberechenbar er ist. Das musste jetzt auch wieder der RSC Anderlecht
erfahren, der zwar 1:4 auswärts gewann, dafür jedoch 3:4 vor heimischen (!)
Publikum den Kürzeren zog. 

Auch die zweite Neuverpflichtung hat ähnlich gut eingschlagen: Der langjährige Ligaleiter Daniel behauptet sich in seiner ersten Saison als Spieler in Belgien erfolgreich, 18 Punkte stehen auf der Habenseite von KV Mechelen. Allerdings hat der Erfolgscoach bereits 5 Heimspiele im Vergleich zu nur 4 des Tabellenführers. Immerhin verloren die Truiden ihr ersten Pflichtspiel in Mechelen.

Die dritte Neuverpflichtung ist Spike_Kettwig, wobei "neu" das falsche Wort ist. Wiederpflichtung trifft es besser. Von 2012-2 bis 2014-1 führte er F91 Dudelange bereits als Trainer, seine Entlassung 2014-2 folgte nach 2 NMR zu Saisonbeginn. Eine Saison später griff er mit Beerschot AC erneut an, doch insgesamt 3 NMR sorgten das erneute Aus kurz vor Saisonende. Ein ähnliches Schicksal hatte er in 2007-3 bei seinem ersten Auftritt in der JPL mit dem RAA La Louvière. Aktuell scheint er jedoch motiviert, davon zeugen zwei gut geschriebene Zeitungsartikel. Außerdem zeugt es von Durchhaltevermögen, wenn man immer wieder aufstehen kann.

Der amtierende Meister ist nach Ansichten vieler Experten ein "schlafender Riese". Denn bisher hat harry tripoteur noch mit Abstand das beste TK der Liga. Bis zur Herbstmeisterschaft hat der FC Differdange 03 also noch vier Heimspiele und vieles spricht dafür, dass er dann bereits wieder oben mitmischen wird. Schließlich hat der Meister 10 Punkte und bis Platz 5 sind es nur 5 Punkte Abstand.

In Lüttich brodelt mal wieder die Gerüchteküche. Das sportliche Abschneiden der MasterBlaster-Elf ist eher durchwachsen. Weder Hurra-Fußball der Kategorie Doc-Dre, noch effektiv wie beim Tabellenführer. "Wir haben noch 21 von 30 Spieltagen vor uns. Wie immer zählt nicht der Augenblick, sondern abgerechnet wird am Schluss" verkündete der Coach und verließ die Pressekonferenz Richtung Trainingsplatz. 

Kein rauschendes Fest, kein Kater, kein Nachdurst, kein Schlafmangel. Diese Woche gab's biedere Kost beim KVO. Zwei Heimsiegen gegen Esch und OHL steht eine Auswärtsniederlage in Eupen gegenüber.

"Das ist ok so. Zu Hause wollten wir ungeschlagen bleiben, auswärts haben wir dieses Mal nichts gebacken bekommen", kommentierte Doc Dre das Geschehene.

"Wir müssen aber aufpassen, nicht abzurutschen. Die kommenden Wochen sind hart für uns. Drei ZAT's in Folge, wo wir jeweils nur einmal zu Hause antreten. Da könnte man auch ganz schnell mal weiter unten stehen. Uffbasse, also.", so der Trainer weiter.

Wir werden sehen, was passiert. Denn eins ist klar. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der Nachteil jetzt, kann im letzten Saisondrittel ein Vorteil sein. Man weiss es nicht....

Lange erwartet, von manchen schon früher befürchtet, doch eigentlich war allen klar, dass er irgendwann kommen muss: Der Herbst. Mit ihm kalte Temperaturen, Regen und der morgendliche Frost, der einen auf der Fahrt zur Arbeit im Dunkeln an schöne Sommertage träumen lässt.
In der Liga ist Lüttich an der Spitze eines breiten Mittelfeldes. Zum Ausruhen bleibt naturgemäß keine Zeit, denn der kleinste Unachtsamkeit freut die Konkurrenz umso mehr. Daher will man fokussiert weiter arbeiten und darf sich auf spannende Herbstduelle freuen. Royal Mouscron-Pèruwelz wird man zum Auftakt besuchen.   Nach 6 Toren und einem Punkt aus dem ersten ZAT holte man mit 4 Toren zuletzt volle 9 Punkte. Big Daddy ist also im Aufwind.
Dazu empfängt man den Zuffi, da Blackfight nach dem überraschenden Pokalgewinn nie mehr gesehen wurde.
Außerdem führt die Reise zum KV Mechelen, wo Alt-Ligaleiter Daniel in aller Stille bereits 12 Punkte für den Traditionsclub gesammelt hat. Chapeau! Lüttich wird sich wohl warm anziehen müssen...

In Dudelange ist man wegen des Saisonstartes weder in Feierlaune (so wacht man auch nicht verkatert auf!) noch in Miesepeterstimmung. Bis jetzt sind die Spiele aber zur allgemeinen Zufriedenheit gelaufen, klar hätte man sich ein bis vier Punkte mehr gewünscht. Vor allem auswärts läuft es noch nicht wirklich rund beim Aufsteiger, drei Spiele und nur einen Punkt. Außerdem sind langsam 3 Gegentor zu viel bei jedem Auswärtsspiel. Zu Hause hat man dagegen, mit Ausnahme gegen das Spitzenteam St. Truiden, wobei es da wohl am Jetlag der Neuen lag, eine positive Bilanz. Insgesamt kann man mit 7 Punkten aus 6 Spielen als Aufsteiger durchaus zufrieden sein.
Die nächsten Spiele werden dann so langsam zeigen wohin die Reise geht. In das ruhige Mittelfeld oder weiter Richtung Abstiegssumpf.

Trockene Kehle, trockener Mund, beschissener Geschmack. Ist meistens so, wenn es am Abend zuvor heiss her ging. Schön wäre es, wenn man immer in Feierlaune wäre und es den Morgen danach nicht gäbe.

Schön wäre es, ja. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der KVO sorgt für Furore in der Liga. Dieses Mal im negativen Sinne. 5:5 bei Roeselare war bestimmt nicht das Wunschergebnis. Kostet ne Menge Kraft und bringt...... fast nix. 1 Punkt, ich könnte ko**** (wo wir wieder beim Kater wären).

Das folgende Heimspiel dann zwar gewonnen, aber auswärts dann das erste Mal enttäuscht. Macht in Summe 13 Punkte, Platz 2 aber bereits 5!!!!! Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Der kriegt perfekte Abende anscheinend auch ohne Kater am Folgetag hin.