Zum Saisonende gibt es nochmal ein Highlight für die Fans des KVO. Der Verein hat es im Pokal tatsächlich ins Finale geschafft. Wieder einmal. Immerhin!

Die Halbfinals gegen Differdange waren in Summe enge Kisten. Am Ende zog der KVO aufgrund der höheren Reserven verdient ins Finale ein. Für die Fans des KVO sicherlich eine kleine Wiedergutmachung für die Liga. Differdange ist als 3. einen Platz vor dem KVO ins Ziel eingelaufen.

Aber warum steht der KVO konditionall besser da?

"Natürlich trainieren wir täglich, machen Ausdauerläufe am Strand im tiefen Sand. Das strengt an und bringt auf Dauer Kondition. Das ist ein Aspekt, warum wir auch am Ende einer langen Saison immer nochmal eine Schippe drauf legen können. Der andere Punkt ist - und das bewerten die anderen Vereine nicht - dass regelmässige Pressearbeit belohnt wird. Unser Vorteil im Finale gegen Westerlo beruht auch darauf, dass wir regelmässig Presserunden abhalten." verriet Doc Dre.

So wie es aussieht, wird der KVO dieses Jahr zum viertel Mal den belgischen Pokal gewinnen. Und auch in der Europa-League ist der Verein gerade erst in die Finalrunde eingezogen. 

Pokal kann der KVO. Das demonstrierte die Mannschaft wieder einmal eindrucksvoll im Viertelfinale gegen Jeunesse Esch. In der Addition beider Spiele zog man letztlich ungefährdet ins Halbfinale ein. Und dort hat man nun sogar Losglück und trifft dort auf das deutlich schlechter aufgestellte Differdange.

“Ja, es sieht so aus, als ob wir wieder einmal ins Finale nach Brüssel fahren. Wahnsinn! Aber davon dürfen wir noch nicht träumen, erst einmal müssen wir das Halbfinale konzentriert nach Hause bringen.“, freute sich Trainer Doc Dre.

Kurios ist die Situation schon. Seit Jahren läuft man in der Liga dem Titel hinterher, jedoch im Pokal läuft es immer ganz rund. Drei Mal konnte der KVO den Titel bereits holen und auch für Titel Nummer 4 könnte es schlechter aussehen. Netter Nebeneffekt wäre eine zusätzliche TK Gutschrift in der Liga um vielleicht auch dort irgendwann mal den Titel zu holen. Die Fans in Oostende würde es freuen.

Und Jeunesse Esch mit Trainerlegende Kollerpoler vor der Brust. Vom Papier her und den Leistungen in der Liga ist der KVO klarer Favorit.

Aber was heisst das schon? "Pokal ist Pokal. Hier schlägt jeder jeden. Wer sich zu nackig macht, geht zwar in die Folgerunde, wird dann aber voraussichtlich chancenlos sein. Man muss also gut abwägen, wie man sich positionieren möchte.", wollte Doc Dre seine Taktik nicht so recht preisgeben.

Dabei hatte es der letzte Spieltag der Gruppenphase gut gemeint mit dem KVO. Es war klar, dass ein Heimsieg für das Viertelfinale reichen würde. Und dann darf man auch noch gegen Roeselare spielen, die sich bis zu diesem Zeitpunkt fast voll verausgabt hatten. Glück muss man haben.

Blickt man auf die Begegnungen und die unterschiedlichen Möglichkeiten, steht der KVO trotzdem nur im Mittelfeld. TK Monster sind Westerlo und der neue Meister Royel Excel Mouscron. Die beiden spielen aber ausgerechnet gegeneinander. Einer wird dabei auf der Strecke bleiben. Chance also für den Rest?

Die Redaktionstipps auf den Pokalsieger gehen weit auseinander. Gent wird häufig genannt. Anderlecht auch. Westerlo sowieso. Aber auch der KVO steht auf dem Zettel. Warten wir es ab.... 

Fussball ist Tagesgeschäft. Letzte Woche noch schrieben die Gazetten, dass dem KVO aktuell das Gespür fehlt. Einen Doppelspieltag später ist das schon wieder ganz anders.

Genauso wie man das Auswärtsspiel abschenkte, reichte es im folgenden Heimspiel zum knappen, aber enorm wichtigen 1:0 Heimsieg gegen Westerlo. Und genau dieser Sieg - und der richtige Riecher - hat die Türen zum Viertelfinale weit geöffnet.

"Die Chancen sind da, die Tür steht offen, wir müssen nur noch durchgehen." kommentierte der Trainer knapp. Da man aber mit drei Punkten nicht sicher weiter ist, muss auch im Auswärtsspiel was getan werden.

"Wir stehen gut im Saft und sind unseren Gegnern konditionell deutlich überlegen. Da muss es auch auswärts mal wieder klingeln." Klingt so einfach, wenn's läuft.

Auch im Pokal das gleiche Bild wie in der Liga. Es scheint wie verhext. Immer dann wenn der KVO was versucht, wird er gnadenlos ausgeguckt. So auch wieder geschehen an diesem ZAT.

Da haut man gegen Roeselare einen raus um dann direkt im Anschluss gegen St. Truiden zu Hause zu vergurken. So wird das dann eben nichts mit einer Art Vorentscheidung, was das Weiterkommen angeht. Und auch weiterhin muss man investieren und kann kein TK sparen.

Die Kritiker im Verein werden auch lauter. In der Liga hat man wieder einmal nichts mit der Meisterschaftsentscheidung zu tun, der Pokal läuft so lala und auch im Europapokal ist man derzeit nicht auf Kurs Hauptrunde EL. Es scheint so, als ob man ernsthaft im Ehealltag angekommen ist. Dabei hat man es noch gar nicht bis ins verflixte 7. Jahr geschafft. Erstmalig seit sehr langer Zeit, war sowohl von Trainerseite als auch von den Vereinsoffiziellen nichts zur aktuellen Situation zu hören. 

So könnte man die Pokalauftritte bisher betiteln. Zu Hause schwer dominant und mit kaum Gegenwehr vom Gegner werden die Spiele gewonnen. Auswärts hingegen macht man es dem Gegner sehr einfach und leistet kaum Gegenwehr. Demnach steht ein ausgeglichenes Punktekonto mit positivem Torverhältnis zu Buche.

"Wenn wir weiter unsere Spiele zu Hause gewinnen, sollte es für die nächste Runde reichen. Wir müssen aber trotzdem auf die jeweiligen Gegner schauen und deren Zwänge erkennen. Es ist immer wichtig zu punkten, nicht nur zu Hause." liess Doc Dre durchklingen.

Welch Erkenntnis. Es ist immer wichtig zu punkten. Im Doppelpass wären das jetzt mindestens 3€, die ins Phrasenschwein geworfen werden müssten. Demnächst folgt wahrscheinlich noch die Aussage, dass derjenige, der ein Tor mehr schiesst, das Spiel gewinnt. Warten wir es ab. 

Pünktlich zum Rückrundenstart, geht auch der Cofidis-Cup in die Startlöcher. Nicht unbedingt übermässig erfolgreich in der Saison, hat der KVO im Pokal doch einiges gut zu machen. Deshalb geht man den Pokal auch ambitioniert an.

"Irgendwann muss der Knoten ja mal platzen. Der Pokal ist doch ein ganz gutes Pflaster für uns. Ich denke, dass wir uns hier den Impuls holen können, um auch im Saisonendspurt erfolgreich zu sein.", eröffnete Doc Dre.

"Die Gruppe ist natürlich schon extrem ausgeglichen. Hier werden kleinste Unachtsamkeiten den Unterschied ausmachen und über Sieg oder Niederlage entscheiden. Deshalb wollen wir diesmal von Anfang an auf der Hut sein", wünschte sich der Trainer.

Sicherlich werden die ersten Gegner St. Truiden und Mechelen, etwas dagegen haben, aber in Oostende ist man sich sicher, die ersten Spiele erfolgreich gestalten zu können.