Ostflandern gegen Westflandern! Belgien bekommt im Finale des königlichen Cofidis Cups ein rein flämisches Finale zu sehen, und zwar eine Neuauflage der Gruppenduelle zwischen dem FC Brügge und der KAA Gent. Nach Siegen steht es 1:1 - das Finale bringt nun die ultimative Entscheidung nach der Vormachtstellung in Flandern.
Zudem ist dieses Spiel die letzte Gelegenheit für Gents Trainer Wim deVilde, zumindest für diese Saison, um erstmals in seiner Trainerkarriere Edelmetall in Form eines Titels  abzugreifen. "Oben mitzuspielen reicht auf die Dauer nicht - fragen Sie mal in Leverkusen nach!", gibt sich deVilde sichtlich nervös vor der Partie.
Bald nun werden wir wissen, welcher Trainerfuchs die richtige Taktik ausgewählt hat...

Die Mannschaft von KAA Gent hat es geschafft: durch einen sauberen 3:1-Sieg am vorletzten Spieltag der Gruppenphase gegen KV Mechelen wurde der Einzug ins Halbfinale des Pokalwettbewerbs sichergestellt.
Die anschließende, deftige 0:7_Klatsche bei Lierse SK stieß dem Trainer der Flamen jedoch sauer auf wie schales Kriek-Bier: "Einige Spieler waren so indisponiert auf dem Platz, da hätten kaukasische Tanzbären eine bessere Figur abgegeben"; wetterte Wim deVilde, "Personelle Konsequenzen kann ich aufgrund dieser Darbeitung kaum ausschließen." Mit dieser Maßnahme brächte sich der Trainer allerdings in einige Erklärungsnot, vertraut er doch seit Beginn des Pokalwettbewerbs bereits auf den kompletten zweiten Anzug seines Teams, nachdem die etablierten Kräfte am letzten Spieltag der Meisterschaft durch eine Vorstellung  irgendwo zwischen absurdem Theater und Muppet Show alle Genter Titelträume platzen ließen...

"Einen Topf voll Gold" benötige er, um die Jeunesse in der neuen Saison wieder titelfähig zu machen, sagte Esch-Coach Kollerpoler, als er auf die Ambitionen seines Teams in der nächsten Spielzeit angesprochen wurde. Die Frage, die sich unmittelbar anschließt, ist da natürlich folgende: Woher nehmen und nicht stehlen?
Naheliegend ist natürlich, den Weg zurück zu den internationalen Fleischtöpfen zu suchen. Gerüchten zufolge gibt es dort nicht nur einen, sondern eine ganze Armada von goldgefüllten Töpfen zu entdecken, die das Ziel eines jeden Strebens sein könnten. Zumindest in finanzieller Hinsicht, denn über allem steht natürlich der sportliche Erfolg. Und Geld schießt keine Tore. Töpfe voller Gold auch nicht, obwohl sie natürlich anatomisch bessere Voraussetzungen haben als Geld als solches, schließlich besitzt so ein Topf ein nennenswertes Volumen und kann zumindest einigermaßen realistisch bei einer scharfen Hereingabe geschickt im Weg stehen, um dem Ball durch geschicktes Abfälschen den entscheidenden Weg ins Tor zu ermöglichen. Einzig, die Agilität des Topfes ist natürlich entschieden zu bezweifeln. Es bleibt die Hoffnung, dass der Topf nicht erforderlich ist und die Spieler auch ohne töpferne Hilfe die entscheidenden Schritte auch in den verbleibenden Partien machen können.

und der KRC Genk ist dabei!Der Vorstand bewertet dieses als Erfolg und mein (Start-)Geld habe ich wieder...Somit ist jeder glücklich!Halt! Nicht jeder,denn die Spieler sind es noch nicht(und das ist auch gut so)!Immerhin haben Sie das Halbfinale erreicht,aber wollen wahrscheinlich jetzt noch mehr!Auch die Zuschauer wollen was vom Verein.Zu lange stehen Sie hinter dem Verein ohne einen (bzw lange auf einen)  Erfolg feiern zu können.Na dann, auf ins Finale...Aber da war nochwas?Richtig,der Gegner!Der FC Brügge steht  genau dazwischen und hat, denke ich, was dagegen,allen in Genk zufriedenzustellen...Auch wenn wir dem Gegner Konditionsmässig etwas überlegen zu sein scheinen,werden Elfmeter trainiert.Sicher ist Sicher...Freitag wissen wir mehr!

"Noch ein Sieg, und wir sind weiter", frohlockte der Mannschaftskapitän von KAA Gent. Doch seinem Optimismus wurde sogleich von seinem Trainer deVilde ein satter Riegel vorgeschoben, der sich soeben "Any given Sunday" mit Al Pacino angesehen hatte. "Gewinn' erstmal!", wusste der streitbare Flame seinem Spieler sogleich ein Zitat aus dem Film zu entgegnen, welches wohl vor allem an die anwesenden Journalisten gerichtet war. "Klar, wir schauen jetzt schon, was die Konkurrenz in der Gruppe A macht. Eine Teams haben duch ihre Interimstrainer mächtig Aufwind erhalten. Doch zuerst müssen wir unser Feld bestellen, sprich den Einzug in die K.O.-Runde fest machen."
Nach ein paar Gläsern Stella Artois ließ sich deVilde aber dann doch noch eine Kampfansage entlocken: "Kämen wir weiter, werden wir die Pokalsau schlachten und zu Frikandel verarbeiten," nur, um später diese verbale Entgleisung zu revidieren: "Die echte flämische Frikandel besteht ja aus Pferdefleich, also vergessen Sie, was ich vorhin ankündigte!"
Na dann, Prost!

diese Redewendung trifft genau auf den letzten ZAT und unser Spiel gegen Petre, zu!Nachdem ICH teures Geld zahlen mußte,um hier spielen zu dürfen(!),lasse ich mir die Gelegenheit, ins HF einzuziehen,nicht nehmen!Der Kontrakt der zwischen den KRC Genk und meiner Wenigkeit abgeschloßen wurde,sah vor,dass nur im Falle eines Erfolges-sprich HF/F-mein Geld mir zurückerstattet wird.Also muß ich meinen Mentor höchstwahrscheinlich erstmal rauskicken(lassen)...Noch ist es nicht so weit,aber ich hoffe die Jungs aus Genk haben kapiert ,dass ich keinen Spass (mit meinem Geld) verstehe,aber ich denke die wollen nach so langen Zeit auch einen Titel haben und sich somit International (für die EL)qualifizieren.
Mal sehen was daraus wird...

Die ersten beiden Begegnungen des Cofidis-Cup und die Jeunesse aus Esch ist mit vier Punkten erstaunlich gut in den Wettbewerb gestartet. Dennoch glaubt im Luxemburgischen niemand, dass es ohne Weiteres so weitergehen wird. "4 Auswärtstore? So was geht doch norml gar nicht. Ich wette, jetzt kriegen die auswärts voll die Bude voll!" wurde ein nicht besonders euphorischer Fan zitiert, der Augenzeuge der ersten Begegnun war und abzuschätzen zu können glaubt, wie es weitergeht für die Jeunesse.
Bei der allgemein bekannten Auswärtsschwäche Esch' ist aber in der Tat nicht davon auszugehen, dass diese Auswärtspunkte noch besonders viele unterstützende Freunde aus der Fremde bekommen werden, die bei der Mission Halbfinale den Steigbügelhalter geben. Fatalismus ist aber nicht angesagt - noch nicht. Schließlich war der Start solide (wenn auch daheim wenig befriedigend), was den Optimisten ebenso wie den Pessimisten allen Grund geben sollte, ihre persönliche Zukunftsvision gedanklich zu erschaffen, ohne von den Freunden als verrückt erklärt zu werden.

Anders ist die katastrophale Bilanz aus den ersten 2 Pokalspielen nicht zu erklären. Zwei Spiele – zwei Niederlagen. Vermutlich war die Ligasaison zu kräftezehrend, sowohl physisch als auch psychisch mit dem Herzschlagfinale. Beim KRC Genk, der sich gerade rechtzeitig zu den Pokalspielen noch mit einem Trainer verstärkt hat, gab es eine verdiente 0:1 Niederlage. An diesem Tag ging gar nichts, man hätte noch 2 Tage spielen können und man hätte trotzdem kein Tor erzielt. Kann passieren. Was nicht passieren sollte, ist eine 1:4 Heimschlappe! Aber Jeunesse Esch hatte noch einigen Dampf im Kessel und spielte Standard Lüttich im eigenen Stadion an die Wand. In der Gruppe A setzen sich die Luxemburger Esch und Grevenmacher an die Spitze, beide mit 4 Punkten. Gefolgt von Genk mit 3 Punkten. Lüttich ohne Punkt am Tabellenende. In der Gruppe B führt Vizemeister KAA Gent. Aber noch sind 4 Spiele zu absolvieren und der Ball ist immer noch rund...

Die Saison war lang, so lang war nie zuvor in der torrauschbelgischen Geschichte - und doch geht sie noch weiter im Cofidis Cup (und den internationalen Wettbewerben). Nach dem Desaster auf der Zielgeraden der Ligasaison, das der Jeunesse den Weg nach Europa in der kommenden Saison vorerst verbaut hat, ist der Pokalwettbewerb die letzte Chance, sich in der kommenden Saison doch noch eine Startberechtigung auf internationaler Ebene zu sichern. Esch-Coach Kollerpoler äußerte sich dennoch nur verhalten optimistisch zu den Chancen der eigenen Mannschaft: "Ich glaube, die Saison war lang und schwer - und dass wir nach dem Finale nun auf einer Euphoriewelle reiten, ist auch nicht gerade zu erwarten. Ich hoffe, meine Jungs können sich noch einmal zusammenreißen und die ruhmreiche Pokalgeschichte der Jeunesse fortsetzen."
Doch ein großes Fragezeichen steht hinter den Chancen der Luxemburger, eine vierte Pokaltrophäe in die heimische Vitrine platzieren zu können. Es wird befürchtet, dass die Saison in einem kompletten Desaster enden wird.

Die transparente Auslosung des belgischen Verbandes hats ergeben: KAA Gent geht in einer rein flämischen Gruppe in sechs Partien gegen Lierse, Mechelen und den FC Brügge.
Vor allem gegen dieses Team hat KAA noch eine Rechnung offen: "Beim Saisonfinale sahen wir in Brügge nicht gut aus", weiß Coach deVilde das 1:5 am letzten Spieltag richtig einzuordnen.
Doch beflügelt von dem Europa League-Heimsieg gegen den FC Schaffhausen (5:2) sollte doch dietorlaunige Truppe auch im heimischen Pokal was reißen können. Doch erschwert wird dieses Unterfangen durch die eigenwillige Praxis des Verbandes, der für teures Geld ausländische Startrainer für vakante Posten angeworben hat. "Sollten diese Beschäftigungen nicht auf Dauer angelegt sein, so erreicht man damit nichts, außer, dass man den Einheimischen das Leben schwer macht. Von dem Geld, das dafür ausgegeben worden ist, hätte man wahrscheinlich 10 000 Wallonen zwei Jahre lang satt bekommen", wettert deVilde.