Standard Lüttich hat es zum 2.Mal nacheinander geschafft, das Finale um den Coupe de Belgique zu erreichen. Im letzten Jahr  war man im Finale erst nach Elfmeterschießen Jeunesse Esch unterlegen, nun hat man die Chance es gegen den FC Brügge besser zu machen. Brügge erreichte das Finale über solche Gegner wie Westerlo, Cercle Brügge und KAA Gent. Obwohl, im Halbfinale sah es schon nach einem Straucheln aus, denn das Hinspiel bei Gent wurde mit 0:2 verloren. Da mußte schon ein Kraftakt her um das Rückspiel noch umzubügeln. Und es gelang! Mit 4:1 sicherte sich der FC Brügge den Einzug ins  Endspiel. Standard Lüttich war seinerseits gegen KV Kortrijk erfolgreich. Nach dem 4:0 im Heimspiel war das Rückspiel eigentlich nur noch Formsache. Beim 0:2 bekleckerte man sich zwar nicht mit Ruhm, aber danach fragt jetzt keiner mehr. Das Finale lautet also. FC Brügge gegen Standard Lüttich!

Wer den bisherigen Aussagen von KAA-Trainer deVilde Glauben schenkte, seine Mannschaft würde den nationalen Pokalwettbewerb auf die leichte Schulter nehmen, sieht sich nun eines besseren belehrt: Topmotiviert und mit vollem Einsatz gingen die Ostflandern in die 1/4-Finalpartie gegen La Louvière, ohne Rücksicht auf die eigenen Reserven zu nehmen. Der Halbfinaleinzug schien schon nach dem 6:0 gesichert.
Doch wer ein Aufbäumen von La Louvière erwartet hatte - sei es, dassl die Wallonen sich für die Schmähschrift über ihr Stadion in dieser Zeitung rächen wollten, sei es, dass sie das kaum mögliche doch noch bewerkstelligen wollten, - auch der wurde enttäuscht.Die kassierte Niederlage hatte keine AUswirkungen auf KAAs Fortkommen.
Nun wartet mit dem FC Brügge eine recht harte Nuß, und zudem der Lieblings-Derby-Gegner. KAA wird wohl alles in die Waagschale werfen müssen, um ins Finale einziehen zu können.

Das Viertelfinale im Coupe de Belgique ist gespielt und unter den letzten Vieren befinden sich zumindest drei der „üblichen  Verdächtigen“. Gent konnte sich mit einem Gesamttorverhältnis von 6:1 gegen RAA La Louvière qualifizieren, der Brügge mit 5:1 gegen den Lokalrivalen Cercle und nur Lüttich schwächelte bei 4:2 gegen Eupen etwas. Aber das Weiterkommen gegen den Pokalverteidiger aus Luxemburg hatte auch viel Kraft gekostet. Als Außenseiter steht der KV Kortrijk im Semifinale. Hier kommt es nun zu folgenden Paarungen:  
KAA Gent trifft auf den FC Brügge und Standard Lüttich auf Kortrijk. Die  Lütticher haben vermutlich das leichtere Los, aber Kortrijk ist noch frisch und somit brandgefährlich. Das werden beides knappe Spiele und die glücklicheren Teams werden in das Belgische Pokalfinale einziehen. Das einzige, was man vorhersagen kann ist: Es wird einen neuen Pokalsieger geben!

Entgegen aller Erwartung der sportlichen Leitung hat KAA Gent das Viertelfinale der Coupe de Belgique erreicht. Eine starke Vorstellung vor heimischer Kulisse reichte aus, um gegenüber Lokeren die Nase vorn zu haben.
Nun wartet mit  RAA La Louvière eine Mannschaft, die in der Liga die Abstiegsgefahr noch nicht vollends gebannt hat, jedoch frei und unbeschwert aufspielen wird, wie Wim deVilde meint. "Mit knapp 78 000 Einwohnern ist La Louvière die fünftgrößte Stadt Walloniens", prahlt deVilde mit angelesenem Fachwissen, "sie liegt am Fluß Haine, was übersetzt Hass bedeutet. Im Gegensatz zu Charleroi, welche südöstlich liegt, ist sie nicht ganz so deprimierend. Das Stadion Tivoli bietet Platz für 13500 Zuschauer und ist in einem schmucken Plattenbauviertel gelegen. Bier 2€ (Jupiler), Pommes ebenfalls 2€ (mäßig)."

Die nächste Runde ist erreicht, aber zu welchem Preis. Zwei  Platzverweise und 2 Verletzungen! Im Hinspiel des Achtelfinales gegen Jeunesse Esch gelang ein überzeugender 6:1 Erfolg und alle dachten nun: Wir sind durch! Aber Pustekuchen. Das Rückspiel wurde noch eine ganz heiße Kiste. Schnell lag Lüttich mit 0:3 zurück und zur Pause hieß es gar 0:4. Dann wurde es hektisch und Esch konnte noch das fünfte Tor markieren. Aufgrund der Auswärtstore-Regel wären wir raus gewesen. Also hieß es, unbedingt noch ein Tor erzielen und keines mehr kassieren. Bis zur 90.Minute dauerte es und man muß unserem Team zumindest bescheinigen, bis zum Schluß gekämpft zu haben. In der Tat gelang das 1:5 fünf  Sekunden vor dem Abpfiff, Jeunesse Esch lag am Boden und war raus. Der zweifache Pokalsieger kann also diese Saison nicht seinen Titel verteidigen. Ein teuer erkauftes Weiterkommen für uns. Nun ist AS Eupen der nächste Gegner im Viertelfinale. Ob die Kräfte noch reichen werden?

Die Enttäuschung war groß, als die Pokallose gezogen wurden.
Ausgerechnet Jeunesse Esch heißt der erste Gegner von Standard Lüttich. Und das im Achtelfinale, wobei es eigentlich eines Finales würdig wäre. Da hätte man sich einen leichteren Gegner gewünscht. Wer erinnert sich nicht an das Pokalfinale der letzten Saison, als diese beiden Teams auch in der Verlängerung keinen Sieger ermittelt hatten!? Nun, wenn wir erstmalig den Coupe de Belgique holen wollen, müssen wir jeden Gegner besiegen. Nur, falls wir das packen  sollten, ist die Luft wahrscheinlich schon raus und die anderen Mannschaften freuen sich über den Dienst, den wir ihnen erwiesen haben. Aber erstmal steht in der Liga dieses Spiel an. Hier heißt es dann nicht Pokalsieger gegen Vize, sondern Erster gegen Zweiter.

"Pokal? Müssen wir etwa da ran?" Wim deVildes Freude über die Teilnahmeseiner KAA Gent am belgischen Traditionswettbewerb hält sich in Grenzen; kein Wunder, denn bei seinen bisherigen Auftritten hat der flämische Dandy nur sein taktisches Unvermögen unter Beweis gestellt. "Ach was, uns fehlte bisher einfach die notwendige Fortüne. Ohne die kann man in so einem Wettbewerb sowieso nichts reißen. Und so richtig lohnt sich das Ganze ja erst bei Finalteilnahme. Da gehe ich doch lieber einen heben. Willst Du Deinen Bauch trainieren, mußt Du Kirschbier pokulieren."
Trotz dieser insgesamt widersprüchlichen Aussagen geht deVilde doch lieber auf Nummer sicher: das Abschlußtraining vor dem ersten K.O.-Spiel gegen Lokeren fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt...