Es ist vollbracht! KAA Gent haben das Finale des belgischen Pokalwettbewerbs erreicht und ihrem Trainer deVilde somit quasi ein Abschiedsspiel gesichert
"Kollerpollers Märchenerzähler scheint ja eine interessante Geschichte gesponnen zu haben, und aller Aussicht nach beinhaltet diese sogar ein Happy en," ließ ein gerührter Wim deVilde verlauten, "Für mich und die Jungs wird dieser Saisonabschluß etwas besonderes werden, da bin ich mir sicher."
Derweil gab KAAs Führung, unabhängig vom Ergebnis des Finales, nun auch offiziell die Trennung vom Trainer bekannt. Gerüchten nach werde deVilde jedoch dem belgischen Fußball erhalten bleiben. In 2013-1 wissen wir dann mehr...

Tragik ist es noch nicht, wohl aber ein wenig traurige Umgebungsstimmung, die die Jeunesse am Ende dieser Saison umweht. Nach dem denkbar knapp verpassten Meistertitel heißt es nun auch im Pokalwettbewerb kurz vor dem Zielstrich Arrividerci. Zwar war es unter dem Strich eine gute Spielzeit für die Luxemburger, aber dass es am Ende gar nichts zum Anfassen dabei ist, ist dennoch enttäuschend. Mit Blick auf die kommende Spielzeit sagte Coach Kollerpoler dann aber dennoch versöhnliche Worte: "Wir haben ein gutes Jahr hinter uns. Wenn wir uns im kommenden Jahr noch mehr auf unsere Stärken besinnen und aus der Erfahrung schöpfen, die wir in diesem Jahr gesammelt haben, bin ich überzeugt davon, dass wir eine noch bessere Rolle spielen können. Das Team kann sich immer noch weiter verbessern, wenn es die Dinge, die in diesem Jahr bereits oft gut anzusehen waren, noch besser umsetzt."

Es war einmal ein Märchenerzähler. Dieser Märchenerzähler war schon alt und grau, aber weise und gutherzig. Wann immer ein Kind (oder auch ein Erwachsener, der in seinem Herzen ein Kind geblieben war) ihn darum bat, ihm ein Märchen zu erzählen, erzählte der Märchenerzähler ein Märchen. Es war aber nicht immer das gleiche Märchen: Die besondere Qualität dieses Märchenerzählers war es, dass es ihm spielend gelang, die Geschichte immer anders fortzuspinnen, ohne dass sie jemals unglaubwürdig oder gar konstruiert erschien. Er war ein reines Naturtalent.
An einem schönen Tag kam Esch-Coach Kollerpoler zu diesem Märchenerzähler. Kollerpoler sprach: "Lieber Märchenerzähler, es scheint mir wie ein Märchen zu sein! Ich bin mit meiner Mannschaft ins Halbfinale des Cofidis-Cup eingezogen. Bitte, lieber Märchenerzähler, erzähle dieses Märchen weiter!"
Und der Märchenerzähler hob seine Stimme an und begann zu erzählen. Kollerpoler lauschte ergriffen und Tränen rannen über seine Wangen, während er dem Fortgang der Handlung lauschte - jenem Märchen, das das Schicksal seiner Jeunesse in den kommenden Spielen so trefflich beschrieb. Waren es Tränen der Freude? Der Rührung? Des Zorns? Der Wut? Das behielt Kollerpoler für sich. Und so bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Zeit abzuwarten, um auch zu erfahren, welchen Ausgang der Wettbewerb für die Jeunesse nehmen wird.

Trainer Smith war nach dem Einzug ins Pokalhalbfinale außerm Häuschen! Seine Mannen haben in der Liga es zu einem guten 7. Tabellenplatz geschafft und sind nun im Pokal auch noch gut dabei.

Smith:" Als Vorgabe wollten wir in dieser Saison nur die Klasse halten und uns an das hohe Tempo in dieser Liga halten - schön war natürlich das wir dieses Ziel schon frühzeitig erreicht haben. Viele wären natürlich enttäuscht das man es nicht zu einem Internationalen Platz geschafft hat, aber wir sind zufrieden.
Das wir nun auch im Pokal so gut dabei sind - das war schon ein wenig geplant. Wir wollten am Ende des Jahres noch einmal richtig gut darstehen und der Liga zeigen, das man auch im nächsten Jahr mit uns rechnen kann. Torjäger Nulf ist auch in guter Form und vielleicht kann er uns tatsächlich ins Finale schießen! Aber es bleibt abzuwarten, denn Jeunesse Esch ist auch eine super Mannschaft und hätte es nach diesem spektakulären Jahr verdient zumindest den Pokal zu holen - aber dafür muss man natürlich die Konzentration bis zum Schluß aufrechterhalten.

Ich hoffe auf jeden Fall das wir in unserem Heimspiel nochmal so richtig Gas geben werden und uns auch in Esch teuer verkaufen werden. Ich freu mich!"

Überglücklich und erleichtert erlebte Wim deVilde den Abfiff des Pokalderbys zwischen dem FC Brügge und seiner KAA. Die Artevelder hatten den Sturmlauf ihrer Kontrahenten weitgehend eindämmen können, die 3:0-Niederlage auf des Gegners Platz reichte für ein Weiterkommen.
"Wer weiß, ob aus den beiden verbliebenen Partien vielleicht doch noch drei werden"; frohlockt deVilde in Hinblick auf die Auslosung der Halbfinals.
Getrübt wurde die Abschiedstour durch das unglückliche Ausscheiden in der Europa League, wo KAA als Gruppenletzter mit 7 Punkten die Segel streichen musste. "Tripolis führte einen aussichtslosen Kampf bei uns, sie haben sich ins Verderben gestürzt und uns leider mitgerissen.
Mein Nachfolger in Gent wird aber ein bestelltes Feld vorfinden, denn in der Truppe stimmt die Chemie," sprach der Trainer, ohne seine künftige Station zu verraten, sowie den Umstand, dasser vier seiner talentiertesten Nachwuchsspieler mitnehmen wird.

Standard Lüttich ist wider Erwarten gut in den belgischen Pokalwettbewerb gestartet. Nach der harten Saison und dem straffen Pokal-Zeitplan war zunächst kräftemäßig das Schlimmste befürchtet worden, doch sogleich im ersten Spiel gab es den Paukenschlag: Beim KV Mechelen wurde ein 4:3 Auswärtssieg eingefahren, nebenbei bemerkt der einzige Auswärtssieg in 15 Spielen der Gruppe B. Prima ging es weiter, denn es folgte ein 3:0 gegen Antwerpen. Dann aber lief nichts mehr. In Esch holten wir uns unsere obligatorische Niederlage ab, gegen Union Luxembourg (Null Tore, bitte!) setzten wir die Maßgabe der Ligaleitung um und im abschließenden Spiel der Hinrunde gab es auch gegen Genk eine Niederlage, mit 0:4 sogar recht heftig. Nun folgen die Rückspiele und wenn alles gut läuft, winkt vielleicht das Halbfinale. Wenn wir uns nicht mehr hören, schon mal frohe Weihnachten, allerseits!

Der Spielplan meinte es gut mit der Jeunesse: Drei der ersten vier Spiele zu Hause. Ganz klar, das gibt drei Siege. Das Problem ist nur, was das für die Folge bedeutet: Anders als in der Liga gibt es hier genau so viele Heim- wie Auswärtsspiele. Ein Skandal, sozusagen (wäre das in der Liga nur auch so gewesen...). Das bedeutet natürlich: Drei Auswärtsspiele stehen an ZAT Nummer 2 auf dem Programm. Drei quasi vorprogammierte Niederlagen also. Man darf gespannt sein, ob nach dieser Vorleistung dann irgendetwas möglich sein wird. Gespannt, und pessimistisch. Zu befürchten steht, dass die Pokalträume der Jeunesse nach der Vorrunde bereits ein wenig famoses, sondern vielmehr deprimierendes Ende gefunden haben werden. Buh.

...aufs Christkind? Nein, auf den finalen Spieltag und die Gewißheit, wer denn nun der letzte Meister des Jahres 2012 in der Jupiler League geworden ist. Angesichts dieser Ungewißheit können meine Spieler kaum noch an sich halten, haben Magenschmerzen und Durchfall. Und mit diesen Voraussetzungen soll man nun auch noch im Pokal antreten!? Und dann bekommt man vom Verband auch noch die Order gegen Union Luxemburg bitteschön keine Tore zu schießen. Naja, wahrscheinlich wird sich mein Team sowieso so präsentieren wie im Pokalwettbewerb der letzten Spielzeit, als man in der Vorrunde sang- und klanglos ausschied. Bleibt noch Gelegenheit über den Spielplan im Cup zu reden, bei dem der Spieledesigner die Teams in 3 Tagen zehnmal antreten läßt. Unsere Gegner heißen Mechelen, Antwerpen, Esch, Luxemburg (Null Tore, bitte!) und Genk. Vorwärts, marsch!

Gülden schimmert am Horizont die Aussicht, mit etwas Glück vielleicht doch noch die Hand an etwas Wertvolles und Schönes legen zu können, ehe der Fußballgott die Porten der Spielzeit hinter sich ins Schloss wirft. Europapokal? Ausgeschieden durch eine 5:6-Heimpleite. Meisterschaft? Den Titel verloren durch den Spielplan, der 16 Heim- und 17 Auswärtsspiele brachte, der Konkurrenz aber das Gegenteil. Ernüchterung. Nichts bleibt als die Hoffnung, dem goldenen Schimmer, der aus der Ferne an unser Dringe dringt, nachjagen zu können und ihn vielleicht zu fangen, auf dass er keine Luftspiegelung sei, sondern von einem realen Gegenstand stamme. Der Cofidis Cup ist das letzte große Ziel der Saison, und auch die letzte Chance, doch noch eine Hand an einen Topf zu legen. Ich solle einfach öfter kochen, ruft meine Frau von hinten. Aber was heißt das schon? Ist die Zubereitung von köstlichem Broccoli wirklich zu vergleichen mit der Möglichkeit, eine Fußballtrophäe binationaler Bedeutung zu stemmen? Mancher wird sicher sagen: Ja, klar.