Nachdem es dem noch jungen Team aus Mouscrons überaschenderweise gelungen ist, nach dem letzt"jährigen" Cup-Gewinn nun auch den Vizemeistertitel zu holen, brachen alle Dämme. Im Städtchen gibt es momentan kein anderes Thema mehr, die Vereinsfahne ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Wohin führt dieser rasante Aufstieg? Der Trainer hat Bedenken: "Eine solche Bewegung bringt große Gefahren mit sich. Der Verein ist noch jung und muss sich erst festigen. Erfolge bringen hohe Erwartungen mit sich, die uns nicht gut tun". Man braucht nicht allzuweit in die Vergangenheit schauen, um die Gründe für diese Vorsicht zu finden. Mit Excelsior Mouscrons gab es zwischen 2008 und 2010 einen ähnlichen Aufstieg. Der Verein versuchte, den neu gewonnen Standard zu halten. Namhafte Spieler wurden verpflichtet, mit der Aussicht auf langanhaltenden Erfolg. Pläne für ein neues Stadion wurden geschmiedet. Als der Trainer ins Ausland wechselte, da er der immer größer werdenden Verantwortung nicht mehr nach eigenen Aussagen gewachsen war, entstand ein Loch, das zu stopfen dem Verein kurzfristig nicht gelang. Mit ausbleibenden Erfolgen kamen die finanziellen Einbrüche, bis der Verein gänzlich auseinander brach. Die Euphorie erlosch so schnell, wie sie kam. Nur ein harter Kern an Fans blieb bestehen. In Foren ist ein gewisser Unmut genau dieser Fans zu spüren, gerade jetzt, wo es wieder zu laufen scheint. Von Erfolgfans ist die Rede. Auch dem Trainer ist noch nicht verziehen, zu tief steckt der Stachel des damaligen Abschieds. Es brodelt, im Guten wie im Schlechten und allen Verantwortlichen und Anhängern ist geraten, Ruhe zu bewahren und aus alten Fehlern zu lernen. Ein Excelsior Mouscrons 2.0 will nämlich keiner. 
"Daddy, daddy cool" wurde auch ganz schnell wieder aus den Vereinsmauern verbannt.

Ein Sieg, eine Niederlage - der Start ist ein rein durchwachsenes Ding für die Jeunesse im Cofidis Cup. Man steht zwar auf einem passablen zweiten Platz, der für das Weiterkommen ausreichen würde, darf sich darauf aber wahrlich nicht ausruhen. Die schwach gestarteten und daher mit dem Rücken zur Wand besonders gefährlichen Spieler aus Aalst sind die Gegner in den kommenden Spielen - da kann das Ganze auch böse in die Hose gehen, wenn man nicht aufpasst. Konzentration also aufrecht erhalten und stets hurtig voran, damit man die recht brauchbare Ausgangsposition nicht am mittleren ZAT wieder verspielt! Kollerpoler warnt seine Spieler stets und gebetsmühlenartig, schließlich ist der nächste ZAT immer der schwerste... Aber ob das auch dieses Mal ausreicht? Time will tell.

Der Pokal hat begonnen und die ersten beiden Spieltage sind gespielt. Kurz vor Beginn stellte das bis dato trainerlose Royal Antwerpen seinen neuen Trainer pott72 vor. Herzlich willkommen in Belgien!

Im Pokal - aus Sicht des KVO - bislang alles im grünen Bereich. Zu Hause klar gewonnen, auswärts nichts auf die Kette gebracht. Macht 3 Punkte und bisher Platz 2. Kann man sich aber nichts von kaufen. Deshalb müssen auch am kommenden Doppelspieltag Punkte eingefahren werden. Da geht es dann zwei Mal gegen RSC Anderlecht. Die könnten im Prinzip schon alles klar machen.

"Und weil wir das wissen, müssen wir dagegen halten. Es muss unser Ziel sein, die nächste Runde zu erreichen. Und die Chance auf dieses Ziel erhalten wir mit minimal 3 Punkten. Gerne auch mehr.", so der Trainer.

Das Grinsen auf dem Gesicht von Ralf de Boeme könnte größer nicht sein. Durch die katastrophale Rückrunde (mit 47 die meisten Gegentreffer aller Vereine) rutschte der Club aus den internationalen Startplätzen. Damit ist der Vereinsvorstand nun frei und wird vermutlich nicht die Vertragsoption ziehen und den laufenden Vertrag mit dem Trainer verlängern. Es sei denn, Standard Lüttich würde den Pokal holen oder die Championsleague gewinnen. In der Theorie beides mögliche Optionen - doch deren praktische Umsetzung ist das große Problem.
Im Achtelfinale der Königsklasse gilt man eher als Außenseiter im Vergleich zum schottischen Queens Park FC, der durch seine Hauptrunde geglitten ist, wie ein warmes Messer durch Butter.
Nicht gerade ein Top-Blatt, um im Vertragspoker erfolgreich bestehen zu können. Man munkelt hinter verschlossenen Türen, die Befürworter würden die Erfolge im europäischen Fußball hochhalten:
2015-2 Achtelfinale UEFA-Cup
2015-1 CL-Halbfinale
2014-3 CL-Viertelfinale
2014-2 UEFA-Cup-Finale
2014-1 CL-Finale
Zu einem Titel reichte es nicht, dass mussten Hauschild bzw. Kollerpoller übernehmen. Ebenso in der Benelux-League.
Da trifft es sich doch wunderbar, dass man im Kampf um den Cofidis Cup auf eben diese beiden exzellenten Kontrahenten trifft. 
Zudem gesellt sich kein geringer als "PepMaster" dazu, seines Zeichens niederländischer LL sowie Trainer beim AS Monaco und damit ein potenzieller Gegner im CL-Viertelfinale, falls man dieses erreichen sollte.
Die Herausforderungen bleiben also nach wie vor extrem hoch. Jetzt heißt es also Mund abputzen und zeigen, dass man nach wie vor noch ordentlich zubeißen kann.

In einem ist man sich beim Rapid Mansfeldia Hamm Benfica schon jetzt einig.
Trainer Kollerpoler hat recht!
So einfach kann es manchmal sein.

Denn diese Gruppe ist ganz klar eine Todesgruppe wie sie im Buche steht. Unter anderem natürlich auch weil Trainer Master Blaster nun auf diesen Wege seinen Pfad Richtung EC nehmen muss.
Was also tun und machen gegen die geballte Erfahrung und Motivation der Kontrahenten?

"Tja was wohl. Wir spielen so gut wir können und versuchen zu gewinnen. Am besten wir schießen in den ersten beiden Spielen erst einmal jeweils 7 Tore um das allen klar zu machen!"

Sicherlich, vornehmen kann man sich viel, aber erreichbar ist das wohl nicht. U.a. wohl auch weil das TK kaum dafür reichen  wird.

"Das sind Details welchen wir uns stellen wenn sie relevant werden!"

Nun unserer Meinung nach ist dieser Zeitpunkt wohl jetzt...

Terrorwarnungen noch und nöcher, das Ende einer unbefriedigenden Saison, Schmuddelwetter draussen - alles Gründe dafür, um zu Hause einfach mal die Füsse hoch zu legen und abzuschalten.

Aber nein, Pokal steht an. Dieser Pokal, den der KVO zwar schonmal gewonnen hat, sich aber trotzdem nicht so richtig wohl fühlt im Wettbewerb. RSC Anderlecht, KRC Genk, Royal Antwerpen und der KVO. Eine illustre Runde, möchte man sagen. Da kann man auch nicht unbedingt davon ausgehen, das Viertelfinale buchen zu können.

Aber was hilft's? Der KVO will aus der schwachen Saison gestärkt hervor gehen und muss sich deshalb dieser Aufgabe stellen. Ob Mannschaft und Trainer dazu gelernt haben, können sie am ersten Doppelspieltag zu Hause gegen Genk und in Antwerpen zeigen. Der Coach beschwor auf der letzten Pressekonferenz auf jeden Fall die zuletzt etwas vermisste Einigkeit.

Die Auslosung für den Cofidis Cup sickerte durch und Erschrecken war allerorten zu vernehmen. Der frischgebackene Meister von Hamm Benfica und das ewige Standard Lüttich, Nummer Eins der ewigen Tabelle? Ein hartes Stück Arbeit steht bevor, wenn man diese Gruppe überstehen will. Es bleibt unklar, wie genau das überhaupt bewerkstelligt werden soll. Viele Tore vermutlich, und wenige hinten. Aber das ist, bei aller Masterplanigkeit des Vorhabens, leichter gesagt als getan. Schließlich steht da auch ein Gegner auf dem Platz (Hört, hört!), und der verfolgt vermutlich ähnliche Vorhaben. Was macht man da? Auf jeden Fall nicht die Flinte ins Korn werfen, selbst wenn man irgendwo einen solchen Schießkolben finden sollte. Sondern mit Optimusmus voran und immer hurtig, hurtig, bis es am Ende klingelt. Wo und warum, das ist dann wieder die nächste Frage. Auf jeden Fall muss höchste Konzentration gegeben sein, wenn man eine Chance haben will.