Zeitung (2023-3)

Die Rede war lang, der Sinn ist kurz: Die Platte war ein Hit. Das musikalische Wunderwerk des Wesens wurde nach der Wanderung zurück an die Oberfläche der Welt direkt an alle Major und Minor-Label gesandt, und alle waren begeistert. Ein exzessives Wettbieten begann, an dessen Ende das Wesen aus den Landen unter Luxemburg ein gemachtes, superreiches Wesen war. Ein neuer musikalischer Trend war geboren, alle jugendlichen Subkulturen schwangen ihre Hüften und endlich wurde wieder mehr Radio gehört, denn das Wesen hatte sich entschieden, das Streaming seines Werkes zu untersagen. Und ob seiner Macht als unterirdisches Wesen, das geheimnisumwittert und musikalisch war, wurde seiner Wünsche entsprochen. So tanzten die Menschen radiohörend durch die Straßen und erklommen die Tribünen des Stadions der Jeunesse - pünktlich zum Saisonfinale...

Im Cofidis Cup die KO-Runde souverän erreicht, aber in der Liga ist die Bewegung für Standard Lüttich gefühlt zum Erliegen gekommen. Seit sechs Spieltagen hat man nun Platz 7 inne und befindet sich weiterhin im Niemandsland der Jupiler Pro League. Muss Trainer AnSchu abermals in die Trickkiste greifen um das Saisonziel „Internationaler Wettbewerb“ noch zu erreichen?

Erfolgreich war zumindest die Installation von Erik Gerets als Defensive Coordinator, da man die Anzahl der Gegentore seit Woche kontinuierlich reduzieren kann - dies allerdings zulasten der Fair-Play-Tabelle in welcher Standard Lüttich inzwischen von unten lächelnd den anderen Mannschaften zuwinkt.

Es bleiben noch neun Spieltage und 27 zu vergebende Punkte je Team, sodass langsam die angestaubten Rechenschieber hervor geholt werden können. Die aktuelle Bewegungslosigkeit in der Liga dürfte zeitnah enden.

Jetzt geht es rund bei Mechelen. Man hatte es in der letzten Woche nicht einfach. Man musste sich aufgrund der Auswärtstorregel in der Conference League geschlagen geben. Es war eine schmerzhafte Niederlage gegen Celtic FC. Doch man musste es akzeptieren. Jetzt steht man noch im Cofidis Cup im Viertelfinale und darf gegen US Hostert ran. Ist ja auch nicht so, dass man sich auch in der Liga im nächsten ZAT begegenen wird. In der Hallenliga läuft es für KV Mechelen immernoch rund und man steht auf dem zweiten Tabellenplatz. Geht es dort auch besser weiter als hier? Die internationalen Plätze sind ein wenig davon gerückt. US Hostert ist mittlerweile 5 Punkte davon und man steht mit Union Saint-Gilloise auf dem Niemandsplatz. Es stehen wieder 3 wichtige Spiele an. Wird man wieder etwas rausholen können oder dümpelt man weiter unten im tiefen Niemandsland?

"Schau, Kollerpoler, es ist ein Wesen! Es sitzt in einer Nische!" Timotheus war ganz begeistert, dass sie den Quell des Lärms endlich gefunden hatten. Kollerpoler, Gentleman alter Schule, antwortete ihm: "Halten Sie an sich, Timotheus! Wir wollen das Wesen freundlich und freudig grüßen und nicht nur über es palavern!" Er wandte sich dem nischenbesetzenden Wesen zu: "Sei gegrüßt, Wesen in der Nische! Welcherlei ist die Musik, die ihr so segensvoll erschallen lasst? Sie liebkoste unsere Ohren, doch war sie laut, oh, so laut!" "Ich freue mich, dass Sie mich ansprechen, werter Herr. Seit langer Zeit schon sitze ich hier und musiziere, und immerzu werde ich nur ignoriert. Ihr seid die ersten Leute, die all den Weg in die Tiefe auf sich genommen haben, um mich zu besuchen. Darf ich euch eine Langspielplatte meines Gelärms anbieten? Ich hörte, der Vinyltrend sei ungebrochen."
"Wir würden uns sehr freuen, wertes Wesen in der Nische!"

Und so bekam Kollerpoler eine neue Langspielplatte geschenkt und wanderte mit dieser zurück an die Oberfläche. Was nur würde dort mit der Musik des Wesens geschehen?

[...to be continued...]

Nach all den Aufregungen in den letzten Wochen ist es ziemlich still um den Eupener Club geworden. Es scheint so, als wolle man sich wieder auf das Sportliche konzentrieren. Auch wenn es in den letzten Wochen sportlich nicht ganz so rund lief, steht man immer noch auf einem soliden vierten Platz. Es war zu hören, dass die Mannschaft auf ein Trainingslager nach Malta geflogen sei um dort im Gentlemans Club zu entspannen. Dort wollte man sich sportlich neu sortieren und sich mental auf das Saisonfinale vorbereiten. Doch wer den Eupener Club kennt, weiß, dass jede Reise auch wirtschaftliche Gründe hat. Mit der Gründung der KAS Eupen Malta Holding, geht man schon wie andere europäische Clubs den Weg des sogenannten Malta Holding Modells um die Körperschaftssteuer auf 5% zu drücken. Joachim Warze erklärte die Gründung damit, dass man sich damit auf dem Transfermarkt besser platzieren könne und mit den namenhaften Spielern es auch der belgischen Liga mehr Aufmerksamkeit bringen würde. Ebenso besuchte man den langjährigen Sponsor Slothunter. Das auf Malta ansässige und durch die Malta Gaming Authority kontrollierte Online Casino ist nicht nur Premium Partner des Clubs, sondern vertreibt auch diverse Kinderspielzeuge mit dem Eupener Logo. Bestseller ist nach eigenen Aussagen die Eupener Slot Cow. Damit sollen Kinder schon früh an das Spielen an Slot Maschinen herangeführt und fasziniert werden. Nach eigenen Angaben konnte man damit schon Millionen Kinder und jugendliche in die Spielsucht treiben. Joachim Warze sieht darin die Chance die eigenen Fans langfristig näher an die eigenen Sponsoren zu binden und dadurch die Attraktivität der eigenen Club Marke nach außen zu stärken. Es bleibt also spannend welche ungenutzten Geldquellen die Eupener Clubführung noch für sich entdecken wird um neue Spieler verpflichten zu können.

Wo geht der Weg hin?KV Mechelen dümpelt unten herum. Das letzte Wochenende wurde wieder regelrecht "Verkackt". Man ist unglaublich unzufrieden mit der Leistung bisher. Es läuft alles gegen KV Mechelen. Auch wenn RFC Union Luxemburg noch ein Platz weiter unten ist, will man in Mechelen mehr als nur da unten herumschwirren. In den Pokalen läuft es gut. Hauptrunde in der COL überstanden und weiter gehts in die K.O. Spiele. Hoffentlich auch hier eine Runde weiter. Cofidis Cup läuft bisher auch nach Plan. Hallenliga ist man auch gut dabei, doch in der Jupiler Pro League will der Funke nicht einfach überspringen. Man fühlt sich derzeit wie Union Berlin. Der Trainer hat der Mannschaft schon viel mitgegeben. Die Fans glauben an den Trainer und das Management? MAn ist sich hier nicht mehr so ganz sicher, ob Gianni Costa der richtige Mann sein wird. Er muss jetzt liefern. Aber man ist mit der Ausbeute in den Pokalen mehr als zufrieden. Aber in der Liga ist nicht nur der Trainer gefragt, sondern auch die Leistung der Spieler, die derzeit unterirdisch sind...

Zwar bleiben die roten Teufel von Standard Lüttich wie fest betoniert nach den letzten Spielen auf dem siebten Tabellenplatz, aber nach schwierigen Wochen konnten zumindest wieder einmal sechs Punkte geholt werden. Acht eigene Tore und nur sechs Gegentore scheinen zudem die Ideen von Trainer AnSchu zu bestätigen an der Taktik zu schrauben und beim Training das Abwehrverhalten stärker zu berücksichtigen.

Wird das ausgerufene Saisonziel des oberen Tabellendrittel nun nochmals im Ligaschlussspurt in Angriff genommen? Möglich erscheint aktuell noch vieles aufgrund der engen Tabellenkonstellation mit nur fünf Punkten Rückstand auf den aktuell Dritten Esch – mutmaßlich wird auch das Torverhältnis am Saisonende einen höheren Platz bedeuten, sodass deutliche Siege in den letzten Spielen vorteilhaft wären.

Ob die Doppelbelastung aus Pokal und Liga für den Aufsteiger zur Bürde wird oder die Erfolge im Pokal die Motivation in der Liga unterstützen wird sich in denn nächsten Wochen ebenfalls noch zeigen müssen. Die Wundertüte Aufsteiger Lüttich wird zumindest noch dem ein oder anderen Meisterschaftsanwärter in die Suppe spucken wollen, wie aus dem Umfeld von Trainer AnSchu verlautbart wird.

Nicht nur der Luxemburger merkt, dass der November da ist. Auch beim RFC Luxemburg werden die Tage kürzer und die Nächte länger. "Das Nasskälte Wetter trübt die Stimmung des Teams", stellt der Consultant per Videoschalter aus dem sonnigen Monaco fest. Grund genug eine Truppe an Top-Fußballberatern für eine SWAT-Analyse loszuschicken. Am kommenden Freitag soll dem Top Management des Vereins (das im wesentlichen aus dem Consultant selbst besteht) die Abschlusspräsentation vorgestellt und strategische Maßnahmen ergriffen werden. Die sog. Operation "Kellerkind muss an die frische Luft" wird geleitet vom hoch geschätzten Lothar Tadäus. Er ist bekannt für seine großen Sprüche und seine zahlreichen Misserfolge. In der Vergangenheit hat er für ein überdurchschnittliches Honorar als Fußballexperte oft falsche Prognosen gegeben. Dass der Consultant sich trotzdem von Tadäus beeindrucken lässt, liegt wohl an dem überschwänglichen Lebensstil des 43 Jährigen. Für den Consultant gilt: "Nur wer Porsche fährt, ist als Mensch ernst zu nehmen!" Wir dürfen also gespannt sein, ob das Beraterhonorar gut in den Verein investiert ist.

Lang und länger wanderten Kollerpoler und Timotheus durch unterbergige Katakombengänge, stets auf der Suche nach dem Ursprung des Radaus, der sie schon so lange beschäftigte. Die flackernden Fackeln in ihren Händen, die sie mittlerweile mit sich trugen, um das Klischee zu bedienen, auch wenn die Herkunft der Brennstäbe unklar bleiben muss, erleuchtete den Weg nur unzureichend - und so hätten beide fast übersehen, was da plötzlich in einer Wandnische saß und sie anschaute, als habe es noch nie wandernde Menschen in einem unterirdischen Gang gesehen. Und wäre nicht der Lärm abrupt verstummt, vermutlich wären Kollerpoler und Timotheus unbeeindruckt an dem seltsamen Geschöpf vorüber gegangen, dass in der besagten Nische saß.
"Hey!" hörten die beiden eine Stimme rufen, die deutlich weniger laut war als der Radau zuvor. "Was wandert ihr durch meinen Resonanzkörper?" Kollerpoler und Timotheus blickten sich verwundert an und ließen erst dann den Blick zur Seite schweifen und entdeckten das Wesen, das sie unbeeindruckt und plötzlich ganz leise anschaute.

[...to be continued...]

Es geht so langsam Richtung Finale. Doch man merkt, dass es nicht so wirklich vorwärts geht. Selbst die Zeitung der Ligaleitung fragt sich, woran es liegen könne, dass man doch nicht so gut spielt. Man spricht hier auch von erbärmlichen Torzahlen. Doch davon will man in Mechelen nichts wissen. Auch wenn Westerlo mehr Zähler holte, will man weiter an seiner Taktik und Mentalität festhalten. Zahlenspiele hin oder her. Am Ende müssen natürlich auch die Punkte kommen. Mal mit mehr mal mit weniger Toren. Jetzt stehen eben die heißen Partien gegen  RFC Union Luxemburg sowie Royale Union Saint-Gilloise an. Ebenfalls darf man zum zweitplatzierten KVC Westerlo anreisen. Der Meister von 2023-1 und 2022-3 hat wohl wieder Ambitionen oben mitmischen zu wollen. Es sind noch mit diesem ZAT 4 weitere zu spielen. Das sind noch 10 Partien. 30 mögliche Punkte. Dennoch muss man festhalten, in der Liga pfui und in der Hallenliga hui. Ebenfalls in der Conference League schlägt sich bisher KV Mechelen ziemlich gut. Da können sich manch andere Mannschaften aus der Liga eine Scheibe von abschneiden. Auf gehts in die nächste Partierunde