Zeitung (2024-2)

Weiterhin im Abstiegskampf steckt Standard Lüttich punktgleich mit Aufsteiger Lommel und Besserung ist für die in dieser Saison geschundenen Seelen der Fans weiterhin kaum in Sicht. Zwar konnte man in der Rückrunde bisher die Spiele im heimischen Stadion ausnahmsweise souverän gewinnen, aber der Skandal zum  Rückrundenauftakt könnte zum Saisonende noch das Zünglein an der Waage spielen.

Nachdem weder Anderlecht noch Mechelen zum Rückrundenauftakt Mannschaften an den Verband gemeldet hatten wurden deren Spiele zugunsten der Gegner gewertet, welche sich über eine leichte Punkteausbeute freuen durften. Der Rest der Mannschaften - welche nicht das Glück hatte an diesen Spieltagen gegen beide Teams anzutreten – schauten in die Röhre. Die diesjährige Saison kann somit jetzt schon als verschoben  gelten und wer eventuell hier auch finanziell profitiert hat sollte ein Untersuchungsausschuss des Verbandes ermitteln.

Doch seit Wochen hüllt sich eben jene Verbandsleitung in Schweigen und inzwischen fragt man sich ob der Filz vielleicht doch bis an die Spitze reicht und die vielen zirkulierenden Scheichmillionen ihren Weg auf dubiose Offshore-Konten gefunden haben.

Es kann schon fast als Skandal gewertet werden, wie der Verband mit der Beschwerde von KAS Eupen umgeht. Schon vor der Saison wurde der Verband darauf aufmerksam gemacht, dass der Verein mit seinen ganzen Star Spielern in der wichtigen Saisonphase und der Überschneidung mit der Europameisterschaft Probleme bekommen wird. Das Interesse der übrigen Vereine scheint bei dieser Thematik aber wohl eher geringer zu sein. „Man will uns in der Liga für unsere finanziellen Möglichkeiten bestrafen. Was können wir dafür, dass die anderen Vereine zu arm sind um sich Stars wie Kevin der Braune oder Kylian Money Pe leisten zu können. Nur weil dort keine Nationalspieler spielen, heißt das nicht, dass wir für unseren Ölreichtum bestraft werden müssen“, sagte Geschäftsführer Joachim Warze. Dennoch darf mit einem staunenden Blick auf die Resultate der letzten Wochen geschaut werden, wie die C Mannschaft die Liga aufwirbelt. „Wir haben in den letzten Tagen die Fans gefragt, wer denn die Lücken in de Mannschaft für die Zeit der Europameisterschaft füllen könnte und haben ein Scouting Event durchgeführt. Dort haben wir die besten eupener Fans ausgewählt und in einem kurzen Trainingslager in Köln Kalk fit für die Liga gemacht. Um die neuen Spieler schnell auf das gewünscht Fitnesslevel zu bringen, wurden wir vom Doping Arzt Eufemiano Fuentes unterstützt, der mit seiner Stier Therapie den ein oder anderen fit für den Wettkampf gespritzt hat“. Erzählte Trainer Peter Solis auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen La Jeunesse d’Esch. Als finanziellen Ausgleich wurde den Spielern ein Tankgutschein und 2 Tickets für das Vereinsmuseum angeboten.
Nach den Erfolgen der Eupener Spaß Mannschaft kommt aber natürlich die Frage auf, ob es in Zukunft wirklich noch diese teuren Spieler braucht, oder ob man doch nicht besser Amateure für einen Hungerlohn spielen lässt.

Nach drei fast schon historischen Siegen steht Royal Antwerp nun auf Platz zwei der Tabelle. Der Knoten scheint nun endgültig geplatzt zu sein.  Müssen die Saisonziele überdacht werden? Darüber spricht mit Trainer  Peso der Pressesprecher Mark van Bommel.

van Bommel: Peso, Glückwunsch zu drei Siegen und damit zu 5 Siegen in Serie. Wie euphorisiert sind Sie und das Team?

Peso: Vielen Dank. Ich habe immer an die Jungs geglaubt. Und jetzt können sie endlich die Früchte ihrer und unserer harten Arbeit ernten. Allerdings sollten wir trotzdem auf dem Boden bleiben, die nächsten drei Spielen können wieder gänzlich anders aussehen.

van Bommel: Also keine Korrektur der Saisonziele?

Peso: Wohin denn? Vor wenigen Wochen haben Sie mich noch in Frage gestellt und jetzt wollen Sie was - die Meisterschaft? Den Königsstuhl? Nein, definitiv nicht. Der Klassenerhalt ist das momentan wichtigste.

van Bommel: Wie sehr hat der Nachwuchs Anteil am Erfolg?

Peso: Ich denke einen hohen. Die Ansprachen in der Kabine sind überragend. Kraftvoll, ausdauernd, motivierend. Besser als ich es je könnte.

van Bommel: Dann Viel Erfolg für die weiteren Spiele und bis bald.

Peso: Danke, und ich freue mich schon darauf.

Nach 2 Siegen aus 3 Spielen schaut wieder etwas zuversichtlicher aus den Fenstern der Antwerpener Geschäftstelle. Auch Pressesprecher Mark van Bommel ist von seiner Weiterbildung zurückgekehrt und führte nachfolgende Interview mit Trainer Peso.

van Bommel: Hallo Peso, 2 Siege aus 3 Spielen, dazu eine recht knappe und unglückliche Niederlage - wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie?

Peso: Ich denke wir können mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein. Insbesondere da wir so allmählich auch unsere Auswärtsangst zu verlieren scheinen. Und die 2:3 Niederlage war sehr unglücklich.

van Bommel: Das heißt, wir können uns auf noch mehr Auswärtserfolge freuen?

Peso: Davon gehe ich aus. Und wenn wir unsere Heimstärke beibehalten, bin ich guter Dinge nicht mit dem Abstieg zutun zu bekommen.

van Bommel: Was haben Sie nach der Rückrunde verändert?

Peso: Ins Detail werde ich da nicht gehen, aber die Jungs haben die ein oder andere Streicheleinheit und guten Zuspruch gebraucht. Und ich bin froh, dass wir den Kern unsere Mannschaft behalten haben und keine externen Verstärkungen geholt haben bisher. Das hat den Zusammehalt gestärkt.

van Bommel: Dann freuen wir uns auf weitere tolle Spiele und bis zum nächsten Mal.

Peso: Bis demnächst und Ihnen auch ein großes Kompliment. Ihre Weiterbildung scheint sich gelohnt zu haben.
 
van Bommel: Eigentlich war ich nur auf Malle, aber "Weiterbildung" ließ sich beser abrechnen.

Einen perfekten Einstand durfte Neuzugang Kylian Money Pe feiern. Bei seinem ersten Spiel für KAS Eupen traf er gleich fünfmal. Nach dem Spiel schwärmte Trainer Peter Solis über die Leistung des Neuzugangs: „Ich freue mich für Kylian, dass er heute zeigen konnte warum wir ihn gekauft haben.“ Auch die Vereinsführung um Joachim Warze dürfte sich über den Erfolg freuen, denn seit der Verpflichtung des französischen Angreifers sind die Trikotverkäufe in die Höhe geschossen. Das führte zu einem Ausverkauf der Bestände bei den Zulieferern. „Wir selbst waren über die große Nachfrage des Trikots von Money Pe etwas überrascht. Im Nachhinein hätten wir das doppelte vorbestellen können. Unser Zulieferer hat seine Kapazitäten aber erhöht und etwa 200 neue Kinder eingestellt um die nötigen Trikots für den Weiterverkauf nähen zu lassen. Das Problem sollte sich daher in den nächsten Wochen lösen lassen“, sagte Warze im Interview nach dem Spiel gegen Lüttich.
Die Euphorie um den Hinrundenerfolg in der Liga und im Pokal währte aber nur kurz. Denn den Verein treibt gerade nur besonders ein Problem herum: die angefangene Europameisterschaft in Deutschland. „Wir haben die Liga bereits vor Monaten darauf aufmerksam gemacht, dass die Spieltage der belgischen Liga und des Pokals mit dem Kalender der Europameisterschaft kollidieren. Wir haben ja keine Amateurmannschaft zusammengestellt, sondern eine Mannschaft gespickt mit Stars. Die sind natürlich auch alle Nationalspieler. Das heißt, dass die dann bei der Europameisterschaft spielen werden und uns in der Liga und im Pokal fehlen werden. Am Wochenende spielen wir gegen Standard de Liege. Ich weiß nicht wen ich da aufstellen soll. Die sind ja alle weg. Am Ende muss ich ja noch mitspielen“, sagte Trainer Peter Solis auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Standard de Liege. So ganz unrecht hat der eupener Trainer mit seinem Frust nicht. Schon vor der Saison war bekannt, dass die Spieltage sich mit der Europameisterschaft schneiden werden. Doch die Liga hatte schon die Verträge mit dem Pay TV Sender DeSohn unterschrieben und wollte nicht auf die Milliarden Zahlungen verzichten. Denn bei einer Verlegung der Spiele hätten dem Verband hohe Rückzahlungen gedroht. Auch eine Klage der eupener zu Beginn der Saison scheiterte am europäischen Gerichtshof. Dort stellt Richterin Barbara Salesch klar, dass der Verband keiner demokratischen Abstimmung unterliege und alle Entscheidungen diktatorisch durchsetzen könne. Damit stärte die Richterin die Position des Verbands gegenüber den Vereinen und damit deren willkürliche Herrschaft über ligarelevante Entscheidungen.
Es darf also gespannt sein wen Trainer Peter Solis noch so aus seiner Jugendmannschaft findet, um genug Spieler für die nächsten Partien zusammenzubekommen.

Eine Hinrunde zum Vergessen erlebte man in Lüttich in dieser Spielzeit – Tabellenletzter mit 22 Punkten sowie sage und schreibe 56 Gegentoren sprechen eine deutliche Sprache und das Saisonziel kann an der Maas nun nur noch der Klassenerhalt sein.

Sollte man den Gegentorschnitt in der Rückrunde halten können wäre aber zumindest ein Ewigkeitstitel möglich – nämlich der der Mannschaft mit den meisten Gegentoren in einer Saison. Die Freunde des Zynismus kommen hier ganz auf ihre Kosten.

Nachdem die neu eingeführte Käsetaktik in den letzten Spielen maximal zu einem vermehrten Auftreten von Nasenklammern geführt hat, wird sich Trainer AnSchu weiterhin daran versuchen müssen eine Taktik zu finden welche wieder Erfolgserlebnisse produzieren kann und nicht nur  Kopfschütteln bei den eigenen Fans. Einstweilen hört man aus dem Vereinsumfeld zumindest, dass der Vorstand weiterhin an seinem zuletzt eher eigenwillig auftretenden Trainer festhalten will.

Nach der durchwachsenen Hinrunde, die sicherlich hinter den Hoffnungen liegen dürfte, wurde der Pressesprecher Mark von Bommel in den Urlaub geschickt, um Trainer Peso vor weiteren Interviews zu bewahren. Dennoch soll ein Fazit gezogen werden:
Insgesamt erfüllt die Mannschaft die an sie gestellten Erwartungen. Zum Ende der Hinrunde steht die  Mannschaft auf einem Nicht-Abstiegsplatz, jedoch am Ende der Tabelle. Da die gesamte Liga jedoch sehr eng ist, hat das nahezu noch nichts zu sagen. Zumal heute bekannt wurde, dass man sich in der anstehenden Pause besonders im Sturm personell verbessern wolle. Mit wem ist allerdings noch offen. 
In den letzten Spielen wurde jedoch deutlich, dass die royalen ihre Heimstärke scheinbar wieder gefunden haben. Ob sie sich stabilisieren können und daraus gegebenenfalls auch neue Auswärtsstärke entstehen kann wird sich zeigen. 
Trainer Peso scheint jedenfalls weiter fest im Sattel zu sein - die Saisonziele sind weiterhin erreichbar und sollte man nicht auf einen Abstiegsplatz rutschen, scheint das Experiment mit dem Trainer-Neuling aufzugehen. 

Bisher sieht es super aus für KV Mechelen. Man bleibt dicht auf den Fersen von US Hostert. Punktegleichstand und ein schlechteres Torverhältnis. Das ist aber gar nicht so schlimm. Trainer Gianni Costa ist super zufrieden. "Unsere Arbeit ist derzeit gut. Wir haben uns gefangen. Die Mannschaft hat Bock zu trainieren und ist motiviert. Das spielt sich aktuell auch bei den Ergebnissen zu sehen." Nächste Woche geht auch der internationale Pokal los. Im Cofidis Cup ist noch alles offen. Die Playoffs warten auch noch. Da muss man sich auch nochmal zeigen. Im letzten Wochenende ZAT konnte man zumindest 2 starke Siege nach Hause nehmen und vorallem 6 wichtige Punkte. Gegen Royale Union Saint Gilloise zog man den kürzeren, aber das ist kein Problem. Die Mannschaft hat einfach Bock.Schauen wir mal wohin es gehen wird

Zwischenzeitlich ist es ziemlich still um den eupener Club geworden. Dennoch wurden im Hintergrund viele Gespräche geführt, sodass man heute das verkünden konnte, was in der Presse schon lange erwartet wurde. KAS Eupen verpflichtet Kylian Money Pe. Schon in den letzten Wochen hat sich abgezeichnet, dass der französische Stürmer Paris verlassen wird, um den nächsten Schritt bei KAS Eupen zu machen. Der belgische Club zeigte ein Foto auf XXX.com, wo man Money Pe beim Unterschreiben des Vertrags sehen kann. Dazu schrieb der Club: „Nicht nur frisches Öl für den Kugelschreiber, sondern auch für die Hosentaschen von Money Pe.“ Die Vorstellung des Spielers soll in den nächsten Tagen erfolgen. Dennoch stellte sich Club Besitzer Scheich Allmann bei der Pressekonferenz zum Spiel gegen Standard de Liège den Fragen rund um die erwartete Verpflichtung. Besonders viele Fragen gingen in Richtung Zeitplan; warum man nicht schon zu Saisonbeginn den Spieler verpflichten konnte. „Das eigentliche Ziel war es Kylian schon zum Saisonbeginn zu verpflichten. Durch die hohen Gehaltsforderungen von ihm mussten wir jedoch erst um eine Gesetzesänderung beim belgischen Staat anfragen. Da die Behörden nicht in die Gänge kamen, haben wir einige Briefkastenfirmen in verschiedenen Steueroasen eröffnen müssen, um Kylians Wunsch Brutto gleich Netto nachzukommen. Das mit knapp 200 Firmen große Geflecht hat sich nun mal nicht über Nacht aufsetzen lassen. Damit können wir jetzt aber sicherstellen, dass jeder gezahlte Euro an Money Pe sich nicht mehr nachverfolgen lässt und somit das Gehalt komplett verschleiert werden kann.“ Man darf gespannt sein wie das neue Duo um Harry Shame und Kylian Money Pe die Liga aufmischen werden.

Vor wenigen Tagen gab es Nachwuchs im Hause Peso. Kein Wunder also, dass der Fokus ein wenig vom Tagesgeschäft abgerückt ist. Wird dies Trainer Peso zum Verhängnis? Kann er seine Arbeit nicht mehr ordentlich leisten? Wackelt der Trainerstuhl?

van Bommel: Peso, zunächst mal Glückwunsch zur frohen Nachricht und zum Nachwuchs. 

Peso: Vielen Dank.

van Bommel: Sind Sie noch voll bei der Sache oder lenkt sie der neue Erdenbürger ab? Die letzten Ergebnisse können Sie kaum zufrieden stellen.

Peso: Natürlich haben wir uns mehr erhofft. Insbesondere im Spiel gegen Lommel waren wir hinten zu wackelig. Aber das liegt definitiv nicht an meinem Nachwuchs. Wer steht denn auf dem Platz? Unser Baby? Ich? Oder die Mannschaft? Nein, damit hat das nichts zu tun.

van Bommel: Denken Sie, ihr Trainerstuhl ist in Gefahr?
 
Peso: Kann gut sein. Das Teil ist noch aus den 80ern.

van Bommel: Und ihr Job als Trainer? Wie lange werden die Mannschaft noch trainieren dürfen?

Peso: Das müssen Sie andere fragen. Sie haben doch gute Verbindungen zum Präsidium. Fragen Sie doch mal, würde mich auch interessieren. Aber ich denke, solange unsere Ziele noch erreichbar sind, ist alles im grünen Bereich.

van Bommel: Wie wollen Sie für einen Aufwärtstrend sorgen?

Peso: Jetzt haben Sie mal gute Fragen auf Lager! Also ich denke wir werden vielleicht personell nochmal nachlegen, um die Verteidigung zu stabilisieren. Da werden ja wohl aus Deutschland und Spanien prominente Namen bald verfügbar sein. Ich denke da zum Beispiel an Mats Biene oder Tony Gross. 

van Bommel: Na da wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Und lassen Sie uns wissen, wenn es Neuigkeiten dazu gibt.

Peso: Vielen Dank. Sie werden es als Erster erfahren.

Das Interview führte in üblich souveräner Weise der Pressesprecher Marc van Bommel.