Zeitung (2011-2)

Links und rechts von Schelde und Leie hatte man eigentlich andere Schlagzeilen über den Vorzeigeclub der Stadt erwartet, als die Saison startete. Doch nun müssen sich die Verantwortlichen mit einem gravierenden, sportlichen Problem auseinandersetzen:
"Mit diesen Abwehrleistungen genügen wir weder den Ansprüchen der Jupiler League, noch unseren eigenen", mahnt Coach deVilde, "wir haben nun genügend Lehrgeld gezahlt; nun ist es an der Zeit, aus den taktischen Fehlern zu lernen."
In der Tat stellen 14 Gegentreffer den Negativwert der gesamten Liga dar.  Nicht ein Saisonspiel konnte bisher zu Null bestritten werden.
Dass man gegen den großen Lokalrivalen FC Brügge nicht nur Spalier stehen muß, sondern auch Tore erzielen kann, haben die Artevelder im ersten Saisonspiel dem Rest der Liga bewiesen, so deVilde weiter.
Als nächstes stehen die Spiele gegen  die flämischen Teams aus Mechelen, Gent und Westerlo an. Genügend Gelegenheiten also für KAA, sich auf die eigenen Stärken und Tugenden zu besinnen und weiter Punkte zu sammlen.

Die Punkte wurden in der vergangenen Woche anders  eingefahren als vermutet. Nach der überragenden Bilanz aus der letzten Saison mit 15 Heimsiegen in 15 Spielen und einer Fortführung dieser Serie zumindest in den ersten beiden Heimspielen gab es einen Dämpfer! Dem wieder erstarkten AS Eupen  gelang es, den ersten Punkt aus dem Maurice-Dufrasne-Stadion zu entführen. Standard wirkte nicht so konzentriert wie sonst, von daher ist das 2:2 Endresultat als nicht unverdient zu bezeichnen. Auswärts machte es Standard diesmal besser. Beim KSC Lokeren, der letzte Saison die Liga fast bis zum letzten Spieltag dominierte, gab es ein unerwartetes 2:1. Standard Lüttich hüpft damit nach 6 Spieltagen auf Platz 2 und darf gespannt auf die nächste Woche sein, die erstmals nach langer Zeit wieder 3 Partien auf dem Programm hat.

Da hat uns aber der FC Brügge ganz schön abgefiedelt! 
Die erste Niederlage hat nicht lange auf sich warten lassen. Bereits am 3.Spieltag gab es sie, mit 0:3 fiel sie ziemlich heftig aus. Aber gegen dieses Traditionsteam kann das mal passieren. Zumal sich Standard im nächsten Heimspiel gleich wieder bekrabbelt hat und einen in der Höhe fast schon sensationell anmutenden 4:0 Sieg gegen KAA Gent abgeliefert hat. Luigi Pieroni(2), Mohamed Tchité und Franck Berrier hießen die Torschützen Lüttich’s gegen das Team von Wim deVilde, das damit von Tabellenposition Eins auf Sieben zurückfiel. Standard Lüttich belegt nun mit 7 Punkten den dritten Platz und trifft in den nächsten beiden Spielen der Woche auf AS Eupen mit Trainer Zeus und den KSC Lokeren mit Trainer player78.
Wohlan! Lasset die Spiele beginnen!

Einen Rückschlag in der laufenden Meisterschaft mußte die von Wim deVilde trainierte KAA Gent hinnehmen; nach einem Remis gegen AS Eupen war vor allem beim ersten Auswärtsspiel der Saison auf wallonischem Boden nichts zu holen. Dennoch will der Trainer von einem Rückschlag nichts wissen: "Rückschlag inwiefern? Wer erwartet hat, daß wir mit gleichbleibendem Einsatz immer an der Spitze stehen würden, der hat wenig Ahnung. Natürlich hatten wir uns gegen Eupen mehr ausgerechnet, aber die Saison ist noch lang, und es kann sich vieles wieder ausgleichen."
Um dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen, heißt es für KAA vor allem, die alte Treffsicherheit wiederzuerlangen. Beim, zugegebenermaßen wiedererstarkten, Kellerkind Eupen blieben auch beste Chancen ungenutzt, und in Liège schlug nach Aussage des Trainers die Tristesse der Industriestadt den Spielern derart aufs Gemüt, daß sämtliche Mannschafsteile hinter ihrem wahren Leistungsvermögen zurückblieben.
Um schale Ausreden ist man in Gent zumindest nicht verlegen...

Nach 2 Spieltagen ist das Team von Standard Lüttich, dem 
amtierenden Meister in Belgien, noch ohne Niederlage. Obwohl, eigentlich stand man bereits am 1.Spieltag vor der ersten Schlappe, denn RAA La Louvière führte nach 85 Minuten noch mit 2:0, ehe Pieroni mit 2 Treffern doch noch egalisieren konnte und damit zumindest 1 Punkt gerettet war. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Kortrijk gab es dann am 2.Spieltag ein ungefährdetes 2:0. Das war dann wohl die Generalprobe für das Pokalspiel gegen ebendiesen Gegner. Lüttich rangiert damit nach 2 Runden auf dem 6.Tabellenplatz, Tabellenführer ist zur Zeit KAA Gent mit Trainer Wim deVilde. Die nächste Woche wird happig. Zunächst muß man zum Traditionsteam nach Brügge, danach empfangen wir den eben  erwähnten Club aus Gent. Bangemachen gilt nicht. Wir sind gerüstet!

Nach einer kurzen, dafür aber umso intensiveren Saisonvorbereitung auf Guernsey und in den Ardennen (Straftrainingslager für disziplinarische Verfehlungen) sind die Verantwortlichen von KAA Gent guter Dinge, was die kommende Saison angeht. "Wir haben keine Verletzten zu beklagen, und auch die Laktatwerte sind aufgrund der von mir angeordneten Frituur-Diät akzeptabel.
Der neunte Platz, den wir zuletzt belegt haben, stellt eine gute Ausgangsposition dar. Wir sind immer noch ein Underdog, wissen aber um unsere Stärken Bescheid", frohlockt Trainer deVilde, "auf jeden Fall möchten wir früher unseren Rhythmus finden, als es letzte Saison der Fall war.
Im ersten Heimspiel bitten die Westflamen direkt den FC Brügge zum Derbytanz. "Gleich ein Kracher zu Saisonbeginn - da bin ich mal gespannt. Der FCB gehört für mich zu den Titelfavoriten, das wird gleich eine Standortbestimmung für den Saisonverlauf."

Und weiter geht’s. Nach dem schon fast als Sensation zu 
bezeichnenden Titelgewinn von Standard Lüttich geht es nun darum, die Leistungen aus der letzten Saison zu bestätigen. Es muß nicht unbedingt der Titel sein, aber wir wollen so lang es geht darum mitmischen. Die härtesten Konkurrenten werden wohl der FC Brügge, KSC Lokeren und der Pokalsieger Jeunesse Esch sein. Außerdem werden wir in der Champions League starten und da 
hoffentlich viele Spiele bestreiten dürfen. Der Spielplan in der Liga meint es nicht unbedingt gut mit uns. Nach dem Aufeinandertreffen mit den unberechenbaren Teams aus La Louvière und Kortrijk geht es bereits in der übernächsten Woche gegen Brügge und Gent. Erst dann werden wir wissen, wo wir wirklich stehen. Also hoffen wir mal, daß wir gut in die Saison kommen und wünschen somit unseren Fans sowie auch allen anderen Teams eine spannende Saison in der Jupiler League.