Zeitung (2013-2)

SVM: Wim deVilde, die erste Saison von Oud-Heverlee Leuven wurde mit Rang 8 recht erfolgreich beendet. Das ausgelobte Ziel "Nichtabstieg" war nie in Gefahr. Wie haben Sie die Saison erlebt?

Wir haben gesehen, dass wir uns als Aufsteiger nicht zu verstecken brauchten. Wir haben ordentlich mitgehalten, ohne jedoch einen so starken Eindruck wie andere Vereine zu hinterlassen. Es ist viel frischer Wind in die Liga gekommen, da war vieles nicht ganz so leicht einzuschätzen wie noch zu meiner Genter Zeit. Auch wenn noch einiges zu verbessern ist, so sehe ich doch positiv in die Zukunft und freue mich auf die anstehende Saison.

SVM: Wie wollen Sie die Strukturen im Verein professionalisieren?

Da muss ich zuerst mal bei mir selbst anfangen. Dass ich die beiden Pokalpartien verpennt habe, hinterliess einen sehr schlechten Eindruck.
Ansonsten leben wir hier in Leuven von Kreativität und Spontaneität. Diese Stärken lasse ich in die Trainingsarbeit einfliessen und werde sie nicht durch inrgendwelche Konzepte verdrängen.

SVM: Der Vorstand strebt einen Platz in der oberen Tabellenhälfte (5-7) an. Ist das auch Ihre Zielsetzung?

Wir wollen uns auf jeden Fall nicht verschlechtern, insofern klingt das doch schon ganz gut. Platz 2 in der zweiten Saison, wie damals in Gent, halte ich für ziemlich vermessen. Aber ich würde die Zeilsetzung nur mit Zaubertinte irgendwo hinschreiben.

Die Saison 2013-2 steht in den Startlöchern. Und so bereitet sich natürlich auch der FC Rapid Mansfeldia Hamm Benfica auf den Saisonstart vor.
Ohne Zweifel: Die Moral ist gut, und vor Vorfreude auf den europäischen Wettbewerb ist riesig.
Nur einer springt vor Vorfreude nicht in die Luft. Der Trainer! Doch dieser versucht zumindest das positive zu sehen.
“Die Saison beginnt zum Glück nur mit der Liga, so das wir langsam reinrutschen könne. Man muss ja nicht gleich zu stressig anfangen.“
Das sind unerwartet milde Töne des hiesigen Trainers aber dies sollte nicht die letzte Überraschung des Tages bleiben.

Hielt Trainer Hau-Schild doch tatsächlich erst heute eine 1 ½ stündige flammende Rede darüber wie Kleinigkeiten den Ausschlag zu Gunsten einesTeams geben kann.
Mit welcher Quintessenz dieser Vortrag endete?
Nun man höre....
„Britische Panzer haben gegenüber den anderer Staaten ein Detail das sie von allen anderen auf der Welt unterscheidet! Jeder britischer Panzer hat eine integrierter Heizplatte um selbst im stressigsten Gefecht noch einen Tee zubereiten zu können. [...] Tja, nun Ratet einmal welcher Verein als einziger Fußballverein eine Heizplatte zum Teekochen direkt neben der Trainerbank hat?!“

Na dann kann die neue Saison ja kommen...

SVM: Spike, die letzte Spielzeit spielte sich vor allem in der unteren Tabellenhälfte ab. War der 10. Platz dann doch versöhnlich?
Der Platz bestätigte am Ende doch den Aufwärtstrend, doch wir hätten gerne schon eher so einen Lauf gehabt, vielleicht wäre dann noch mehr drin gewesen. Insgesamt war der Tabellenplatz okay.

SVM: 64 erzielte Treffer waren die wenigsten der ganzen Liga. Wie wollen Sie da Abhilfe schaffen?
Ein weiser Mann meinte einmal: You don't have to score a lot, you just have to score one more. Daran werden wir im Training arbeiten. Die Abwehr muss stabil stehen und die Tore werden von alleine fallen. :-)

SVM: Das Ziel vom Vorstand war Rang 8-12, was ja erreicht wurde. Ihr eigenes Ziel (Platz 5-7) wurde nicht erreicht. Diese Saison gibt der Vorstand das gleiche Ziel vor. Und Sie?
Ich denke das die Prognose mit Platz 6-10 schon realistisch ist. Unsere Ansprüche sind uns kontinuierlich zu verbessern.

SVM: ATG88, die Saison 2013-1 war für Ihre Mannschaft,
Fans und Sie ein Wechselbad der Gefühle. Wie kam es dazu und wie haben Sie den "Schalter" umgelegt?
ATG88: Ich wollte am Anfang der Saison einfach zu viel
aus meinen vorrausgegangen Trainerstationen mitnehmen, doch dies ist leider in Belgien nicht möglich. Daher mußte ich ein wenig die Mannschaft und das System umstellen und wurde mit einen wahren Erfolgslauf betont wenn auch am Ende ein wenig die Luft
heraus war.

SVM: Die Rückrunde wurde als zweitbeste Mannschaft abgeschlossen. Wird die gute Form gar in die neue Saison mit rüber genommen?
ATG88: Wir werden sicher versuchen diese Form mit in die
neue Saison zu nehmen auch wenn es sicher nicht leicht wird, doch wir hier im Verein haben Lunte gerochen und wollen mehr.

SVM: Mit Rang 7 haben am Ende das gesetzte Ziel
"Nichtabstieg" weit übertroffen. Ihr Verein will sich in der Jupiler
League etablieren und möchte das Ergebnis wiederholen (Obere Tabellenhälfte Rang 6-7). Wie sind Ihre Vorstellungen?
ATG88: Sie haben Recht, das gesetzte Ziel in der
abgelaufenen Saison wurde weit übertroffen, doch wir wollen uns in der Jupiler League nicht nur etablieren sondern streben einen internationalen Startplatz an. Es muß immer das Ziel eines Vereines sein sich zu verbessern und noch stärker zu werden und den Fans nebenbei einen guten offensiven Fußball zu zeigen.

Lange währte die Suche nicht, war man doch rasch wieder gedanklich in den gewohnten Gewässern unterwegs, die auch nach einer kurzen Auszeit wieder zuverlässig in Richtung Fußballplatz flossen und dabei alles und jenes mit sich gerissen haben, was wollte oder auch nicht. Wenn König Fußball ruft, ist kein Warten mehr angesagt! Dann heißt es vorwärts und voran, kein Blick zurück, auf zum Spaß! Nachdem uns der Strudel der Starteuphorie also in die Startblöcke geschwemmt hat, was erwarten wir und was erwartet uns in der neuen Spielzeit? Ist es die Aussicht, vielleicht mal wieder um den nationalen Titel mitspielen zu können? Ist es vielleicht die Furcht vor einer Fortsetzung des Absturzes, der sich ja in der vorangegangenen Saison anzubahnen schien, die die (temporäre) Ablösung in der Luxemburger Fußballhierarchie mit sich gebracht hatte? Oder ist es doch das gewohnte Auf und Ab, das die stete Hoffnung mit sich bringt, in einer Phase des Formbooms die Saisonendsgestade zu erreichen, so dass man genau zur rechten Zeit an das verheißungsvolle Land gespült würde, um die Früchte einer arbeitsamen Saison zu ernten? Die Antwort weiß einzig der Wind - und der redet nicht gern.

SVM: Fuchur, die vierte Meisterschaft in Folge wurde eingefahren. Die Belgien/Luxemburg liebt und hasst Sie. Wie war das nach der verkorksten Hinrunde möglich?

Das lief so ähnlich ab wie in der Saison zuvor. Nach einem schier hoffnungslosen Rückstand auf die Tabellenspitze kam wieder das „LmaA“-Gefühl bei allem im Verein hoch. Wir hatten nichts mehr zu verlieren und die Gegner nahmen sich zum Teil selber die Punkte ab. War es am Anfang noch Standard Lüttich, was die Kontrahenten zum Abschuß freigaben, so waren es (zum Glück für uns) in der Rückrunde vor allem Esch und Brügge, die es plötzlich schwer hatten.

SVM: Die Konkurrenz rüstet weiter auf und ist groß. Grund zur Sorge oder lächeln Sie darüber?

Ehrlich gesagt, sollen sie doch! Als Trainer habe ich mit Lüttich national alles erreicht. International wäre vielleicht mal mehr drin als das Viertelfinale der Champions League, aber hierzu braucht man auch viel Glück. Außerdem ist nun wirklich mal ein anderer dran mit der Meisterschale.

SVM: Das Ziel Meisterschaft wurde erreicht. Ist doch klar, dass die wieder eingefahren werden soll. Ist das auch Ihr Ziel?

Nein. Die Priorität gilt diesmal vor allem den Pokalwettbewerben. Aber wenn sich während der Saison wieder die Chance ergibt, vorn anzugreifen, werden wir uns natürlich nicht dagegen wehren. Also sage ich als Ziel einfach mal: Internationaler Startplatz...