Zeitung (2016-3)

Was vor wenigen Wochen noch meilenweit entfernt schien, ist tatsächlich eingetroffen. Der KVO hat den Pokal gewonnen und schließt die Liga auf Platz 6 ab. Somit hätte man sich sogar durch die furiose Aufholjagd selbst ohne den Pokalsieg für Europa qualifiziert.

"Ein Wahnsinn ist das . Ich hätte das nie für möglich gehalten. Konditionell waren wir nicht immer auf der Höhe. Die ganze Saison über. Und dann das", sprach der Trainer.

Es scheint, als ob in den letzten Wochen in Oostende was Großes herangewachsen ist. Dies gilt es nun in der kommenden Saison zu nutzen. Platz 6 in der Liga, eine emsige Pressearbeit sowie der Pokalsieg geben Hoffnung, dass der KVO weiter oben angreifen kann.

"Wenn wir uns unsere Saison genau ansehen, kann man klar erkennen, wo unser Manko war. Das werden wir ändern, möchten aber auch nicht verraten, wo wir ansetzen werden", ergänzte Trainer Doc Dre.

"Final möchten wir aber nicht vergessen, uns für tolle Duelle dieses Jahr zu bedanken und einen besonderen Glückwunsch zum Meister nach Mechelen zu senden.", schloss der Trainer seine Worte ab.

Traditionell melden sich zum Saisonende die Vertreter aus Mouscron zu Wort. Eine wenig spektakuläre Spielzeit des Vereins geht zu Ende. Die Verantwortlichen sind durchaus zufrieden. Der Trainer spricht von einer "gelungenen, soliden Saison". Das unglückliche Aus in der Europa League ist inzwischen verdaut. "Am Ende war es sehr knapp. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und haben es letztlich doch nicht geschafft", so das Resümee des Trainers. Obwohl man in der Hauptrunde ungeschlagen blieb, waren 5 Unentschieden und ein Sieg zu mager. 

Nun konzentriere man sich auf den Liga-Endspurt, bei dem es wohl einen heißen Zweikampf um den Titel gibt. Aus den vielen Spekulationen halte man sich weitestgehend raus. Zu viel kann sich in 3 Spielen noch ändern. Das eigene Saisonziel sei es, die gute Saison erfolgreich zu Ende zu führen und nicht mehr einzubrechen.  

Anders als in Mouscron war die Saison in der Liga voller Überraschungen. Aufsteiger Truiden und ehemaliges Kellerkind Mechelen schafften es in nur einer Spielzeit, die Liga umzukrempeln und den Titel unter sich auszumachen. Respekt an Daniel und Smith. Wendy schafft es mit Roeselare erneut, sich ganz vorne zu etablieren. MasterBlaster beweist einmal mehr seine Klasse, bei großer Gegenwehr zu bestehen. 
Zwei unglaubliche Comebacks  in der Rückrunde von Oostende und Differdange waren zu bestaunen, die sich aus dem Abstiegsstrudel befreien konnten. Auch Anderlecht kann als Gewinner der Rückrunde bezeichnet werden und das internationale Geschäft winkt, wie auch für den FC aus Hamm.
In Eupen, Esch und Westerlo wollen drei renommierte  Trainer die Saison vermultich schnell hinter sich bringen und in der nächsten voll angreifen. 
Erstaunlich auch das diesmalig sehr gute Abschneiden der trainerlosen Vereine, allen voran Leuven, die Dudelange stark um den Klassenerhalt bangen lassen. Die erste Saison für Spike_Kettwig war wahrlich kein Zuckerschlecken. 

Sollten die seit mehreren Saisons anhaltenden Spekulation um die Personalie MasterBlaster nun eintreten, wäre das sehr schade und ein Verlust für die Liga. In gleichermaßen unterhaltsamen wie gehaltvollen Analysen ist er dort fester Bestandteil und eine Bereicherung. Stehen die Zeichen auf Abschied: Viel Erfolg bei der weiteren Station!

Egal wie die Saison letztendlich ausgeht, man kann jetzt schon von einem Erfolg sprechen. Vor der Verpflichtung des Trainers herrscht eine gewisse Tristess beim KV Mechelen. Aber die Mannschaft des KVM hat sich zusammengerauft und durch die Saison gute Leistungen gebracht.

Zur Zeit belegt man den ersten Tabellenplatz in der Liga punktgleich mit dem Überraschungsaufsteiger St. Truiden V.V.. In den letzten drei Partien geht es also ums Ganze. Zwei Auswärtsauftritte gegen den trainerlosen Oud-Heverlee Leuven und FC RM Hamm Benfica sowie das abschließende Heimspiel gegen Club Brugge KV sind noch zu absolvieren. Die Chancen auf den Meistertitel sind also da. Trainer Daniel dazu: "Wir haben es selbst in der Hand uns den Meistertitel zu sichern. Wer die wenigsten Fehler macht holt sich die Schale. Da St. Truiden V.V. noch zwei Heimspiele hat sehe ich Smith0088 eher in der Favoritenrolle. Verdient wäre es allemal. Sollte es am Ende für uns doch gut ausgehen wäre das schon eine Sensation!"

Der letzte ZAT steht vor der Tür und der F91 Dudelange steht vor den Gang in die zweite Liga. Die letzten drei Spieltage sollten also genutzt werden um einen versöhnlichen Abschluss der Saison zu erreichen. Doch es sieht nicht gut aus in Dudelange. Die Offensive trifft nicht und die Defensive ist wie ein Scheunentor im Sommer, also immer offen. Man kann also nur das Beste hoffen für die letzten Spieltage. Die Verzweiflung steht allen ins Gesicht geschrieben, sei es der Manager, der Trainer oder der Mannschaft. Es gibt aber durchaus auch positives, die Stimmung im Stadion ist immer gut, das liegt wohl an der besten Stadionwurst der Liga und der Cheerleader die als einzige diese Saison die Erstligatauglichkeit bewiesen haben.

"Jetzt geht es eigentlich nur noch darum die Saison einigermaßen gut zuende zu bringen. Nach unserem persönlichen D-Day bleibt uns ja auch nichts anderes übrig. Wenn man von zwölf ZATs einen komplett verhaut, dann kann man das nur schwer wieder gerade biegen.", so der ziemlich gefrustete Trainerhaudegen John Hartigan angesprochen auf die Ambitionen von KAS Eupen. Der größte Verein aus der deutschsprachigen Gemeinschaft steht vor einem Einlauf in das Abschlusstableau in das graue Mittelfeld. Ob jetzt ein- oder zweistelliger Tabellenplatz tangiert nur peripher. Daher gilt jetzt die gesamte Aufmerksamkeit den Vorbereitungen der größten Saisonabschlussfeier Belgiens. Dafür ist Eupen bekannt. Mit gutem Whiskey und Scotch und natürlich klassischem belgien Bier steht wieder einmal eine Party in den Startlöchern, die seinesgleichen in Belgien sucht. Gäste? John Hartigan. Location? Der Tresen des Vereinsheims. Kosten? Deckel, wie immer.

Kurz vor knapp hat der KVO gerade noch die Kurve gekriegt. Mit sage und schreibe 8 Siegen aus den letzten 9 Spielen hat sich der Verein vom Tabellenkeller abgesetzt und schnuppert sogar wieder am internationalen Geschäft. So abgeschlagen wie der KVO war, grenzt das wahrlich auch an ein Wunder, da nicht all zu viele Reserven übrig waren, die eine solche Aufholjagd ermöglicht hätten.

"Wissen Sie, man hat uns schlichtweg unterschätzt. Wir hatten eine Phase in der Saison, da haben wir ständig auf die Mütze bekommen. Viele Spiele haben wir nur mit einem Tor verloren und sind immer weiter in einen negativen Trend gekommen. Und dann, von jetzt auf gleich die Wiederauferstehung.", teilte ein gelöster Doc Dre mit.

"Aber," und da waren die warnenden Worte zugleich wieder, "schauen sie mal auf unser Restprogramm. Das sind keine Kirmestruppen, gegen die wir da spielen. Anderlecht will sicherlich die EL sichern und schielt vielleicht sogar noch auf die CL. St. Truiden ist ganz heisser Kandidat für die Meisterschale und für Dudelange geht es um alles. Die haben gerade die Scheisse am Fuss, die wir uns noch vor Wochen die Beine schwer gemacht hat."

Wie viele Punkte es also tatsächlich noch werden bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass man maximal auf den 11. Platz zurück fallen kann.

So ist die aktuelle Schlagzeile und es besteht kein Zweifel, das der Aufsteiger auch tatsächlich so in die Nachrichten kommen wird.
Die gesamte Liga hat sie bereits zum Meister gemacht und dadurch ist die Mannschaft einfach nur verkrampft. Sie zeigt nicht mehr die Leistung, die sie so stark gemacht hat.
Trainer Smith findet eindeutige Worte:

" Die Presse, die Verschwörungstheorie und alles drum herum, alles ist schuld das diese Truppe hier so nervös auftritt. Nun gilt es Schadensbegrenzung zu betreiben und sich einen Platz in den internationalen Rängen zu sichern.
Aber wissen Sie ? Gleichzeitig wenn ich diese Worte sage, dann muss ich schadensbegrenzung revidieren. Erinnern Sie sich an den Anfang der Saison? Das Ziel wurde klar ausgegeben - Klassenerhalt. Nun sind wir weit über den Platz, den wir uns selber ausgegeben haben. Und ich denke mit den Erfahrungen aus diesem Jahr, können wir auch im nächsten Jahr wieder für Furore sorgen. Ich gratuliere bereits jetzt meinen Konkurrenten zur Meisterschaft - wer es sein wird? Ich vermute Daniel und Mechelen. Sie haben sich diesen Erfolg aber dann auch dementsprechend völlig verdient! Ihr Schachzug quasi gegen uns nicht anzutreten - der war spektakulär und hat allen gezeigt, dass wir nicht auf diesem Niveau sind."

Wir erleben nun einen Smith der sichtlich mitgenommen ist - er hatte sich das ganze sicherlich komplett anders vorgestellt.

Doch wie sagt man so schön? So ist nun mal der Fussball!

Die Leute in St. Truiden sind realistisch. Die Mannschaft riss zuletzt ein Feuerwerk nach dem anderen ab - und dennoch ist die Stadt kaum aus dem Häuschen, denn alle wissen - trotz 3 Heimspielen, das es für die Jungs sehr schwierig werden wird.

Und so geht der Alltag in Truiden ganz normal weiter - so ist ein alltäglicher Arbeitsablauf im Leben des Durchschnittsbürger in dieser Region :

Man steht um 6:30 Uhr auf, isst gemütlich seine Stulle. Ließt die Ligazeitung. Fragt sich was die Verschwörungen, sowie Trump machen & macht sich für die Arbeit fertig. Punkt 8 Uhr steht man am Arbeitsplatz - verbringt dort den ganzen Tag. Redet mit den Kollegen über belanglose Dinge und fragt sich, warum man in der Tabelle überhaupt auf Platz 1 steht.
Am Abend schaut man dann noch eine wahnwitzige Unterhaltungssendung im heimischen Sessel und fragt sich wieder wie es kommen konnte, das alle von der Meisterschaft reden.

Danach legt man sich irgendwann gegen 23 Uhr schlafen und träumt von besseren Zeiten - ohne Verschwörungen, ohne Trump - ohne Atomkraftwerke und ohne Terrorismus.
Dann wird man irgendwann mitten in der Nacht wach, und weiß, dass alles noch genauso ist wie es war.

Wahrscheinlich holt man die beste Platzierung in der Geschichte der St. Truidenser - doch keiner glaubt daran und somit interessiert es auch keinen wirklich.

So und nicht anders kann man die Lage in Dudelange beschreiben. Sechs Spieltage vor Schluß steht man fast mit dem Rücken an der Wand. Lediglich 29 Punkte wurden in 24 Spielen geholt, das entspricht einer Quote von gerade einmal 1,2 Punkten pro Spiel. Woanders werden dafür Trainer gefeuert. Was vor allem zu denken gibt, ist die eklatante Abwehrschwäche. Sage und schreibe 52 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache, nur der Club Brugge hat mehr Tore kassiert. Im Schnitt wurden also 2 Tore gesetzt. Dagegen hat man mit 37 Toren die zweitwenigsten in der Liga geschossen. Da wundert es kaum, dass es nur drei Punkte bis zum Abstiegsplatz sind.
Und jetzt spielt man auch noch gegen die direkten Konkurrenten Oud-Heverlee Leuven (H) und Club Brugge KV (A). Hier muss die Mannschaft beweisen, wie sie die Situation bewältigt. Zum Abschluss des ZAT spielt man noch zu Hause gegen FC RM Hamm Benfica, die schließlich um die EL Qualifikation spielen, es wird also ein heißer Kampf.