Zeitung (2022-2)

Dauerhaft leuchtet das zunehmend fahle rote Schimmern des Versagenslampions in Esch. Wenn das kein Anlass für ein Sonett ist!

In roter Farbe immerdar des Todes
schimmert das Licht am Ende der Tabelle.
Gewohntes Bild nun, nicht mehr die Novelle,
drohend naht der düstere Herodes.

Schon Bibelbilder werden jetzt verwendet,
Metaphern, die heut' aus der Zeit gefallen,
wer weiß schon, welches Mittel von den allen,
das Schicksal der Jeunesse zum Guten wendet.

Gekramt wird jetzt tief in der Waffen Kiste,
gesucht wird eine lange, lange Liste
mit vielen Wegen schwungvoll ganz nach oben.

Doch wird man diese Liste je entdecken?
Kann man sie lesen, ist sie ohne Flecken?
Gelingt es,  wird man rasch von dannen toben!

zitiert nach: Kollerpolers lustige Lyrik, Unterkapitel XVII: Optimistische Sonette zu Zeiten der Düsternis.

Noch immer rot leuchtet hier die Laterne,
mit Düsternis erfüllt sie unser Denken.
Kann man sie einem anderen nicht schenken?
Vielleicht mag man sie andernorts ja gerne?

Würde man sie einem andern übergeben,
damit er ihre Helligkeit genieße,
vielleicht aus Freude gar kein Tor mehr schieße,
dann könnten alle wonnevoller leben.

Doch noch funzelt das Licht im Esch, dem feinen,
und bringt die Rotlichthassenden zum weinen,
die schreiend auf der Gegengerade singen.

Gesucht ist, der das Leuchten hier vertreibet,
das unser aller Leben uns verleidet,
und die Jeunesse versorgt mit neuen Schwingen.

zitiert nach: Noch neuere Luxemburger Sonette, Teil Nummer noch ne Zahl, Verlag der Luxemburger Eigenlyriken, Esch im Juni 2022. Mit einem Editorial von Kollerpoler und ganz und gar nicht vielen Fußnoten.

So weit hätte man sich es nicht vorstellen können, dass man die Herbstmeisterschaft in Mechelen eintüten wird. Es war wieder mal eine gute Spielrunde, wo die Mannschaft ihr Potenzial größtenteils abrufen konnte. Man steht mit 34 Punkten ganz vorne. Der zweitplatzierte RSC Anderlecht und Club Brugge lieben mit jeweils 28 Punkten 6 Punkte hinter Mechelen. Doch es stehen noch einige Runden aus. Die Spieltage sind noch nicht herum und es gibt noch einige Spiele zu meistern. Trainer Gianni Costa und Manager JackJoe wissen um die Lage und müssen das Trainingspensum angleichen. Wir sind noch in allen Wettbewerben vertreten und stehen in der Liga verdammt gut dar. Auch in der EL Gruppe ist man aktuell Tabellenerster. Wir haben uns gute Ausgangslagen erarbeitet und die wollen wir versuchen zu halten. Ob das am Ende gelingen wird ist auf einem anderen Blatt Papier zu sehen. Weiter so Mechelen!

Endlich konnte Differdange den ersten Punkt auswärts holen. Die mitgereisten Fans konnten dabei ihren Augen nicht trauen als sie nach 90 Minuten den Spielstand auf der Anzeigetafel sahen. Aus der Kurve war von einem Fan zu hören: “dass ich das nochmal miterleben darf. Da hat sich die Fahrt ja endlich mal gelohnt.“ Das kann man wohl sagen. Ein Schlagabtausch der mit einem verdienten 3:3 endete. Nur einer konnte mit seiner Leistung nicht zufrieden sein, Manuel Älter. Der Differdanger Torhüter sah beim ersten und zweiten Tor nicht gut aus. Erst spielte er den Ball nach einem Missglückten Abschlag direkt vor die Füße des Jeunesses Stürmers, der dann einfaches Spiel hatte. Beim zweiten Tor warf Älter á la Karius den Ball an den Fuß des Stürmers, wo der Ball dann ins Tor abprallte. Jedoch konnten Erling Haarstrand und Angelo Merte mit ihren Toren Differdange noch einen Punkt retten. Man darf gespannt sein wie Differdange in Zukunft sich auswärts schlagen wird.

Mit roter Farbe leuchtet die Laterne,
die die Jeunesse an diesem Tag gewonnen
mit Ballast wiegend viele, viele Tonnen
folgt nun der Weg zurück in die Kaserne.

Gedrillt werden muss das Team nun, geschunden;
nur Schweiß und Tränen können jetzt noch helfen
den Spielern auf dem Spielfeld, allen elfen,
geschlagen, nicht geleckt, werden bald Wunden.

Gesammelt werden müssen nun die Truppen,
fürs Kämpfen, für das einfache mal luppen,
die Kroos-Brüder als Helfer dieser Stunde.

Fixiert wird dann der Blick, er geht nach oben,
der Fokus wieder positiv verschoben,
bald ist man mit dem Fußballgott im Bunde.

zitiert auch in dieser Woche wieder nach dem Luxemburger Lyriker, der große Sonett-Band, erschienen noch nirgendwo außer im Torrausch-Zeitungsbereich, Juni 2022.

Nach den beiden deutlichen Siegen gegen Brugge und Mechelen haben Haarstrand und de Fisch das freie Wochenende genutzt um sich im Bierkönig auf Mallorca feiern lassen. Der Kurztrip auf die Insel kam beim Investor und Vorstandsvorsitzenden Marc Salzberg jedoch gar nicht gut an. „Wir haben die beiden zu Beginn der Saison nicht verpflichtet, um Präsenz im Bierkönig zu zeigen. Sie sollten sich lieber auf die sportlichen Probleme konzentrieren und nicht zu Geh mal Bier hol’n du wirst schon wieder hässlich singen. Wir haben erst ein Viertel der Saison gespielt und noch nichts erreicht.“ Trainer Peters Solis wollte den Vorfall nicht kommentieren, lies aber via Twitter verlauten: „Wir werden mit Felix Margarine schon eine Kater Übung für die Beiden finden.“ Man darf gespannt sein ob Peter Solis bis zum nächsten Spieltag wieder Ruhe in die Mannschaft bringen kann. Eine gute Vorbereitung ist es jedenfalls nicht.

Es bleibt dabei. Zum zweiten Mal in der Saison ist man auf dem ersten Tabellenplatz. "Verrückte Saison" teilt Manager JackJoe gegenüber der Heimzeitschrift Mechelen United mit- Man steht erneut oben. Doch wenn man auf das letzte Spielwochenende schaut, hätte man das nach den schlechten Ergebnissen nicht unbedingt gedacht. Doch die Konkurrenz war auch nicht besser dran. 
Gegen Royale Union Saint-Gilloise gab es zunächst in Royale eine derbe Auswärtsniederlage. Im folgenden Heimspiel gegen US Hostert konnte die Niederlage wieder wett gemacht werden. Als nächstes folgte erneut eine herbe Auswärtsniederlage gegen FC Differdange 03. Schön war das ganze nicht...Aber dennoch hofft man auf das nächste Wochenende und eine bessere Ausbeute. Trainer Gianni Costa wird seine Truppe wieder rannehmen müssen im Training. Denn es wartet auch der Start in die neue EL Saison. 

Der Luxemburger Lyriker hat sich in dieser Woche wohl neuerlich an einem Sonett probiert, einem botanischen, das nur am Rande fußballerischen Bezug hat. Aber man muss ja auch an die Kakteen denken!

In Luxemburg blüht  - an der nahen Grenze -
ein Pflänzlein mit gehärteten Anteilen,
man piekt sich dran und will von dannen eilen
und hofft auf eine neue Chance in Gänze.

Voll Zärtlichkeit erblühen die Gewächse.
Man möchte tanzen schaut man ihr Gewachse
und singen, jodeln, rappen mit dem Maxe
dem Gärtner und auch Hüter einer Echse.

Der Sinn der Reime ist kaum zu verstehen
vor Schreck will man auf eine Reise gehen
beim Lesen dieser sinnentleerten Zeilen.

Doch immerhin geht es noch um Kakteen
in Esch, was mag dort außerdem geschehen?
 Auf jeden Fall werd' ich es mit euch teilen.

zitiert neuerlich nach: Sonette, Band irgendne Nummer, verfasst vom Luxemburger Lyriker im frühen Juni des Jahres 2022.

Ein solider Spieltag, an dem Royale Union einen guten Platz im oberen Tabellenfeld einnimmt. Der Aufsteiger ist damit aktuell mehr als zufrieden, insbesondere vor dem Hintergrund des Wechseltheaters um den Stürmerstar MKnete. Der Spieler ruft seinem alten Arbeitgeber keine netten Worte hinterher: "Einen Topstar mit diesem lächerlichen Salär abzuspeisen ist eine Schande. Beim aktuellen Tabellenführer Mechelen sind sogar die Klodeckel vergoldet, daher wechsele ich selbstredend". Obwohl die Tore von MKnete schwer vermisst werden, konnte die Mannschaft kämpferisch überzeugen und kann mit dieser Leistung das Ziel Klassenerhalt schaffen, falls die Konstanz gegeben ist.

Der Blick auf die Tabelle ist sehr erfreulich. Doch man sollte sich jetzt nicht davon blenden lassen. Trainer Costa freut die Tabellenführung riesig. Das Lächeln ist aktuell aus seinem Gesicht nicht wegzudenken. Doch Manager und Trainer sind da vorsichtig. Trainer Costa:"Wir stehen mit der Mannschaft super da. Wir sind super zufrieden mit den bisher geschafften Ergebnissen. Wir wollen aber weiter an uns arbeiten. In der letzten Saison waren wir auch stark vorne mit dabei und mussten uns am Ende geschalgen geben. Die Saison ist noch lange. Dudelange hängt uns im Nacken und der drittplatziert ist nur 1 Sieg hinter der Mannschaft dran. Es stehen wieder zwei Auswärtsspiele vor der Tür. Das wird nicht einfach werden. Wir müssen schauen, ob die Mannschaft die Leistung wieder mitnehmen kann oder mit weniger aus dem ZAT rausgeht, als im letzten ZAT. Vorne dran bleiben und mitmischen ist das wichtigste.