Es gibt Dinge, die machen einem Redakteur das Leben schwer. Ganz vorne auf der Liste stehen zweifellos Briefinterviews.
So auf diesmal!
In diesem Fall ließ sich dies jedoch schwerlich vermeiden wie mir Trainer Hau-Schild persönlich versicherte.
"Ich habe keine Zeit für Ihre Fragen! Bin aufm Sprung...senden Sie die Fragen bitte an mein Büro. Diese werden sie per Kurier an meine Außenstelle schicken wo ich sie entgegennehme und während meines Fluges zu den Färöer Inseln beantworte und von wo ich sie da aus per Post zurücksende. Alles andere ist mir zu teuer..."

Wer könnte solchen "Argumenten" trotzen.

Nun sitze ich hier 5 Minuten vor Redaktionsschluss, halte einen Brief Händen der durch einen Sturm total durchnässt wurde und durch 3 Länder mehr versendet wurde als nötig da verrgessen das LAND in der Adresszeile zu erwähnen. Danke übrigens für die Portonachzahlung, die ich leisten musste. 

Und all das um folgende Worte zu lesen:
"Zu Details unserer taktischen Aufstellung im entscheidenen Vorrundenspiel äußern wir uns grundsätzlich nicht. Gerne lasse ich Ihnen diese Information aber nach dem Spiel per Post zukommen."

Irgendwie ist das Ganze doch Witzlos...

Sieht nicht gut aus für uns...Die letzten 2 Spiele dieser Gruppenphase stehen an-beide gegen den Meister aus Lüttich- und es droht das vorzeitige Aus im Pokal!Zwar sind wir unserem nächsten Gegner kontitionell überlegen ,aber dieser 1 Punkt Vorsprung den Lüttich uns gegenüber hat,kann uns die Suppe versalzen!Aber auch ich als Manager stelle mir die Frage ob es noch Sinn macht der Mannschaft weitere Belastungen auszusetzen.Man sollte bedenken,dass nach dieser Runde eine noch Größere bevorstünde,kämen wir wider erwarten weiter!Aber die Frage haben mir meine Jungs am letzten Trainingstag beantwortet...Von Müdigkeit keine Spur!Also lassen wir es gegen den Meister krachen...oder versuchen es zumindest!

So kam heute Morgen der Mannschaftsrat zu mir und bat, auf die ausstehenden Pokalspiele zu verzichten und kampflos abzuschenken. Nach der physisch wie psychisch anstrengenden Saison und angesichts der bevorstehenden Spiele im Champions League Achtelfinale wolle man einfach mal durchschnaufen und sich etwas erholen. Was tun? Eine Anfrage an den Verband ergab, daß auf jeden Fall gespielt werden müsse, zur Not mit der A-Jugend. Meine Jungs argumentierten, daß sie Angst haben aufgrund der guten Ausgangsposition (immer noch Tabellenerster) in die nächste Runde zu rutschen, wo erneut ein Sack voller Spiele ansteht. Bereits an Spieltag 3 und 4 konnte man sehen, daß das Team auf dem Zahnfleisch daherkriecht. Dem 1:3 bei Jeunesse Esch folgte eine unterirdische Leistung zuhause, wo man mit Ach und Krach mit 1:0 gewann.

Nun, eine Managerentscheidung ist gefragt. Wir werden heute Abend sehen, wie sie ausgefallen ist...

Was für eine spannende Gruppe in der sich der F91 Dudelange da befindet. Mit dem Zweitligisten Cercle Brügge steht eine Mannschaft an der Spitze mit der wohl niemand gerechnet hat. Allerdings ist der Vorsprung noch nicht ausreichend um definitiv in der nächsten Runde zu sein. Auf Platz zwei folgt St. Truiden VV mit "nur" zwei Punkten Rückstand und nur aufgrund der mehr geschossenen Tore vor dem F91 Dudelange, der die Schmach vom ersten ZAT durch zwei sehr gute Spiele gegen das bis jetzt noch sieglose und Tabellenschlusslicht KV Mechelen ein bisschen vergessen hat machen. Doch die Fans im Umfeld von F91 Dudelange sind immer noch nicht zufrieden, sind sie doch von den letzten 4 Spieltagen in der Jupiler Pro League sehr verwöhnt. Manager Spike steuert dem aber entschieden entgegen, denn Pokal und Meisterschaft sind zwei komplett unterschiedliche Sachen. Im Pokal reicht ein schlechtes Spiel teilweise schon aus um sich zu verabschieden, denn man hat nicht noch 38 Spiele Zeit diesen Fehler wiedergutzumachen.

Der erste ZAT ist im Pokal gespielt und soweit dies bisher überschaut werden kann lief alles so wie es sich der FC Rapid Mansfeldia Hamm Benefica wünschen konnte.
Ein ungeheuerlicher Vorgang so meint zumindest Trainer Hau-Schild.
“Meine Jungs scheinen motivierter zu sein als ich. Ich hatte vorgeschlagen beim Heimspiel demonstrativ ein Sit-In zu veranstalten um gegen diese Arbeitszustände zu protestieren. Junge, ich kam mir schon ein wenig Blöd vor als ich kurz vor Anpfiff der einzige war der auf dem Rasen saß!“

Wohlverständlich, zumal nicht einmal Co-Trainerin McKnight sich Trainer Hau-Schild anschloss.
„Nun ja, es hatte grade geregnet und der boden war mir dann doch ein wenig zu matschig. Zudem hatte ich einen formidablen Mohnkuchen zubereitet welcher mich diese Idee vergessen ließ.“

Und nicht nur sie! Die ganze Mannschaft inklusive des Gästeteams wurden mit diesem Mohnkuchen verköstigt. Ob er die hammer Motivation gesteigert oder Trainer Wim deVildes jungs das edle Gebäck zu schwer im Magen lag war nicht mehr zu rekonstruieren. Auf jeden Fall gewann man daheim souverän.
Zudem ist sicher das sich dies nicht beim Spiel gegen Eendracht Aalst wiederholen wird.
“Mohnkuchen war letzte Woche, nun werden Scones zubereitet.“

Zumindest wir freuen und drauf...

Zwar gab es im ersten Spiel gegen den Zweitligisten Cercle Brügge ein geplantes Unentschieden in Brügge, doch zu Hause ging man mit 2:3 baden. Damit hat man wie gewohnt den Platz in der unteren Tabellenhälfte sicher und muss um das Weiterkommen bangen. Es war also wie im Vorjahr kein erfolgreicher Start in die Pokalsaison, obwohl man sich diesmal deutlich mehr vorgenommen hat. Immerhin hat man diesmal schon Tore geschossen.
Des Weiteren wird in dudelange schon am Kader für die nächste Saison gearbeitet. Nachdem der Transfer von Wunschspieler Götze leider nicht geklappt hat, muss man sich jetzt auf andere Art und Weise verstärken. Dabei werden die Millionen vom neuen Sponsor allerdings nicht komplett auf den Kopf gehauen, sondern sinnvoll investiert und fließen wohl eher ins Gehalt als in Ablösesumme. Auf den Plan stehen folgende Spieler: Frank Lampard, Javier Saviola, Mladen Petric, Andrej Arschawin, Renato Civelli und Manyor Figueroa. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Volle Pulle sei das einzige was zählt, das war zu vernehmen aus Lütticher Kreisen. Esch-Coach Kollerpoler wäre es ganz recht, wenn es wirklich so käme. Auf diese Aussage angesprochen, antwortete der alteingesessene Jeunesse-Trainer: "Wenn die Jungs aus Lüttich sich unbedingt betrinken wollen, sollen sie das tun. Vermutlich tun sie sich gut daran, wenn sie sich vor den Aufeinandertreffen mit uns ordentlich Mut antrinken. Sie sollten also dem Weinbrand ruhig ordentlich zusprechen. Nur ein betrunkener Gegner ist ein guter Gegner! Spricht man nicht den größten Legenden zu, dass sie betrunken zu Spielen angetreten sind, oder zumindest mit Restalkohol? Wer erinnert sich nicht voller Wonne an die legendären Auftritte eines George Best, eines Tony Adams, eines Paul Gascoigne, eines Uli Borowka! Nur ein Fußball spielender Alkoholiker ist ein guter Alkoholiker! Aber liebe Kinder, das ist kein Aufruf zum Trinken! Wer nicht trinkt, ist allemal besser! Aber wenn man sich schon bei jeder Gelegenheit einen hinter die Binde kippt, sollte man das wenigstens mit ordentlich Sport ausgleichen. Dann setzt der Alkohol zumindest nicht so schnell an. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Jungs aus Lüttich mit einem Hellen bescheiden und dann noch einigermaßen nüchtern auftreten - Spaß muss dabei sein, aber auch der nötige Ernst darf nicht ganz vergessen werden. Auf ein heiteres Match."

Der Pokal scheint auch in dieser Saison für Standard Lüttich kein gutes Pflaster zu sein. Selbst gegen einen Zweitligisten kann man keinen Klassenunterschied darstellen. Will man Ambitionen untermauern, so muß man beide Spiele gewinnen. Schon gar, wenn es 3 starke Teams gibt, aber nur 2 Teams in der Gruppenphase weiterkommen. So gesehen, muß das 3:3 im Auswärtsspiel bei Lommel United als Niederlage angesehen werden. Das 3:0 im Rückspiel gehört in die Kategorie Pflichtsieg. Gent und Esch konnten je einen Heimsieg erzielen und sich das Ganze in Ruhe betrachten. Am nächsten ZAT der Vorrunde darf sich Lüttich zum x-ten Mal in dieser Saison mit Jeunesse Esch messen, die ganz sicher schon die Messer gewetzt haben. Also nix mehr mit taktieren, ab jetzt hilft nur noch volle Pulle!

Für den ersten Club aus Brabant ist die anstehende Pokalrunde so etwas wie ein Gradmesser, wie die laufende Saison einzuordnen ist. Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Platz acht klingt für einen Aufsteiger aller Ehren wert, doch ärgerte man sich in Leuven bei OHL doch allzu oft über verpasste Chancen und Gelegenheiten, die man sinnlos hat vertreichen lassen.
"Der Blick auf den kommenden Gegner zeigt, was für uns möglich gewesen wäre", betont Tainer deVilde während einer seiner seltenen Pressetermine, "Mal schön allen anderen ein Schnippchen schlagen, zack, Platz drei! So muss das laufen!" Voller Respekt äußerte sich deVilde über den sportlichen Erfolg seines Kontrahenten. Dies tat er jedoch nicht ohne sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und stolz auf den weiland selbst errungenen Pokalsieg zu verweisen. Auf die Frage, ob er mit der immer noch verzögerten Einrichtung einer Pressestelle bei OHL sowie der Nichtakkreditierung aller wallonischen und luxembrugischen Presseverteter in Sachen Verschwiegenheit in der Vergangenheit nicht etwas zu weit gegangen sei, entgegnete deVilde brüsk:
"In dieser Saison wurde schon so einiges verzapft. Schlägt man den Sportteil der Zeitung seines Vertrauens auf, so geht es kaum noch um den Sport, sondern mehr um die Spleens und persönlichen Befindlichkeiten der Trainer. Als Appell an die Kollegen zitiere ich die deutsche Band Tomte: Das hier ist Fußball!"

„Also... eigentlich haben das Team und ich schon für das Sommerlager gepackt!“

Ein wenig verwirrt schaute der an sich Reisefertige Trainer Hau-Schild drein als wir uns bei ihm meldeten um ein par Statements zum bevorstehenden Pokal zu bekommen.
Irgendwie schien ihm dieser vollends entgangen zu sein.
Umso tiefer saß der Schock als sein Blick auf dem Terminplan viel.
“Nee ne? 2 ZATs die Woche? Verstößt das nicht gegen das Arbeitsrecht? Aber was soll man machen? Stornieren wir die fahrt zum wunderschönen Nordkap und bereiten uns auf den Pokal vor. Vorbereiten heißt in diesem Fall irgendwie das Mannschaftskleidung überstreifen und sich bis zum Fußballplatz schleppen. Und vielleicht Pumpen wir sogar die Bälle wieder auf. Doch ob wir das schaffen kann ich nicht versprechen.“

Übersprudelnden Elan kann an das nicht grade nennen. Doch vielleicht ist ja bei CoTrainerin McKnight ein wenig davon zu finden.
„Ich hörte schon. Unser Gegner scheint der Oud-Heverlee Leuven unter dem belgischen Trainer Uhrgestein Wim deVilde zu sein. Und obgleich das Team nicht mehr Gent heißt so ändert das nichts an der Erfahrung welche dieser Trainer schon auf dem belgischen Parkett gesammelt hat. Was soll ich also sagen?
Wir hoffen das wir nicht mit wehenden Fahnen untergehen.“

Der Übliche Optimismus also. Aber zumindest der heimische Rasen schein startklar, zumindest wenn noch jemand die Zeit findet die Schafskürtel von eben diesen zu entfernen.
„Wer sagt das diese nicht beabsichtigt sind?“

An sich der gesunde Menschenverstand doch da viel uns wieder ein über welche Mannschaft wir hier reden.
Na denn: Das kann ja noch was werden!