Die Jupiler Pro League sorgt immer wieder für Überraschungen. Letzte Woche sah es noch ziemlich gut für die Jeunesche Esch aus, doch dann kam, sah und siegte der Zufallsgenerator. Wieder einmal mehr in dieser Saison.
Der Tabellenführer aus Esch muss wenn es ganz schlecht laufen sollte, sogar damit rechnen, letztlich nicht mehr auf einem der internationalen Startplätze zu landen. Das trotz zweier Heimspiele? Ja, denn die Reserven sind fast erschöpft und die Konkurrenz hat noch genügend im Tank, um Punkte aus Esch entführen zu können.
Mit nur einem Punkt dahinter lauert der FC Differdange 03 auf seine große Chance. Als Aufsteiger in 2015-2 landete man auf Rang 12, letzte Saison bereits auf Platz 3 und in der dritten Saison könnte Harry Tripoteur den Titel einfahren. Ein totsicheres Heimspiel gegen den einzigen Verein, der keine Tore mehr schießen kann, lassen 6 Auswärtstore zu. Bleibt die Frage: Werden diese verteilt oder gebündelt?
Das könnte für DJDark von Bedeutung sein. Denn er empfängt den designierten Meister, hat selbst eine Partie gegen den wehrlosen KRC Genk und müsste auswärts beim aggressiven Zufallsgenerator antreten. Der FC RM Hamm Benfica könnte also seine Resourcen nutzen und mit 7 Heimtoren dagegen halten.
Die zweite Auswärtspartie hat Differdange beim KVC Westerlo. Bender ist ein alter Hase im Trainergeschäft. Er könnte ebenfalls mit 7 Toren alles offen halten. Oder aber er geht auf Risiko und setzt auf die abschreckende Wirkung und versucht seinerseits einen 9-Punkte-ZAT.
Dazu müsste er natürlich in Lüttich gewinnen. Doch das will man beim noch amtierenden Meister gerne verhindern, denn das würde wohl die eigenen Chancen auf einen internationalen Startplatz runinieren.
Der KRC Genk hat sein Pulver inzwischen verschossen und wird vermutlich im Mittelfeld landen, denn ohne Tore wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine Punkte mehr geben.
John Hartigan und sein KAS Eupen hat noch zwei Heimspiele vor der Brust und gute Chancen im nächsen Jahr Belgien international zu vertreten. Er gehört zu einem Dreier-Gespann mit jeweils 43 Punkten. Dazu zählt auch Royal Moucron-Péruwelz. Big daddy hat damit auch nur 4 Punkte Rückstand auf Differdange. Allerdings ist das Restprogramm herausfordernd. Mit Roeselare und Mechelen kommen zwei der drei TK-stärksten Mannschaften zum Tabellenfünften, der außerdem beim zuletzt so offensiven Zuffi RFC Union Luxemburg antreten muss. 9 Punkte oder 0 Punkte. Beides scheint möglich, je nachdem wie der ZAT verläuft.
Der RSC Anderlecht hat ebenfalls 43 Zähler und ein ähnliches Restprogramm, im Vergleich wird Roselare gegen den KVO getauscht. Das macht die Sache vermutlich aber auch nicht einfacher. Denn die Truppe von Doc Dre liegt mit 42 Zählern nur 1 Punkt dahinter. Der KV Oostende darf direkt zweimal gegen den Zuffi antreten. Ist dann ein Angriff in Anderlecht vermeintlich erfolgsversprechender?
Mit 41 Zählern hat der KSV Roselare nur noch krasse Außenseiter-Chancen auf den Titel, auf wenn das TK vielleicht 3 Siege hergibt. Denn die Gegenwehr des Tabellenführers ist beschränkt, Eupen wird sich aufrund seines TKs allem Anschein nach nur auf seine beiden Heimspiele konzentrieren, so dass Royal Moucron-Péruwelz als einziger Prüfstein übrig bleiben dürfte. Aber dennoch werden 50 Punkte nicht für den Titel reichen.
Das gilt in gleichem Maße für Lüttich und Westerlo, die ebenfalls 41 Punkte haben, aber weniger wahrscheinlich bei 50 Punkten landen werden, zumal sie noch gegeneinander antreten.
Der Club Brügge KV hat noch sein Heimspiel gegen Kollerpoller, was Andi von Hideta sicher gewinnen kann, wenn er will.
Dann kann er noch auswärts angreifen, entweder bei Westerlo, der von bisher 13 Heimspielen 7-Mal mit 1:0 gewinnen wollte (und das auch 6x geschafft hat) oder gegen Eupen (der es bisher 1x versuchte und auch schaffte). Oder geht der Startrainer sogar noch mehr Risiko ein, weil er Esch den Auswärtsangriff nicht zutraut?
Der KV Mechelen ist bereits auf der Abschiedstournee von olitor, der seit 12 Saisons in Belgien aktiv ist. Nach seinem NMR war der Abschied die konsequente Entscheidung. Damit verliert die JPL in dieser Saison nach HauSchild, proedlo, Wim deVilde ein weiteren festen Bestandteil der letzten Jahre.
Es kann sehr spannend werden, falls sich der große Favourit nicht wie erwartet auswärts durchsetzten kann. Denn in diesem eher unwahrscheinlichen Fall könnte die Reihe an Titelkandidaten auf einmal sehr stark ansteigen...
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