Zeitung (2012-2)

Zwölf Punkte nach sechs Spielen sind ein gelungener Saisonstart für die Jeunesse aus Esch. Trainer Kollerpoler war sich dieses Umstands aber nicht bewusst, als er zur obligatorischen Pressekonferenz vor die Journalisten trat, die seiner Worte zu lauschen angetreten waren. "Wir haben zwei von sechs Spielen verloren. Das ist ein Drittel. Ein Drittel! Das heißt, auf zwei nicht verlorene Spiele kommt ein verlorenes. Wenn wir diese Quote halten - und das ist ja wohl kaum zu vermuten, wenn unser Selbstvertrauen sich erst mal mit Schwung in den Keller manövriert hat! -, haben wir am Ende mehr als 10 Niederlagen. 10! Das sind 10 Mal Tränen bei unseren Fans, 10 Mal zutiefst enttäuschte Spieler, 10 Mal muss ich mich hier vor der geifernden Pressemeute rechtfertigen. Das ist doch niemandem zuzumuten! Und überhaupt, all diese Niederlagen. Wenn wir malgewinnen, dann verliert ja unser Gegner! Da sieht es dann ja kaum besser aus! Zwar könnten wir als schadenfrohe Gesellen darüber grinsen, aber das sind wir ja gar nicht! Wir sind empathische Wesen! Jede Niederlage bringt uns zum Weinen! Ich beantrage daher, die Saison sofort zu beenden, damit niemand mehr verlieren muss. Das nächste halbe Jahr verbringen wir gemeinsam auf Barbados. Vielen Dank."
Es ist also die Frage, ob die Spitzensonne dem Esch-Coach einen veritablen Sonnenstich beschert hat - oder ist er einfach nur so verrückt? Oder sollte man die Niederlage wirklich als Relikt des machohaften Denkens der Neandertaler, der Zeit der Revierkämpfe und der Überlebenskämpfe, die unsere Zivilisation aus dem Weg geschafft zu haben scheint, ansehen und nach einem Weg suchen, die Spielausgänge so zu gestalten, dass Niederlagen ausgeschlossen werden?

Das Team von Standard Lüttich konnte in den letzten 3 Spielen zwar punkten, dennoch darf man mit den Resultaten nicht ganz zufrieden sein. Immerhin gab es gegen den FC Antwerpen ein relativ souveränes 3:1, bevor man dann ins luxemburgische Esch reisen mußte und sich die obligatorische 0:3 Niederlage abholen durfte. Ans Heimspiel gegen den KRC Genk hatten die Zuschauer allerdings „högschte“ Erwartungen. Man ging von einem glatten Sieg aus. Aber Pustekuchen! Die Mannen aus Flandern, bei denen anfangs der Saison ein gewisser HSVOlli angekündigt worden war, legten sich ins Zeug als ob es kein Morgen mehr geben würde. So kam es dann zu einem 3:3, was man als Verlust von 2 Punkten werten muß. Aber wenn man sieht, daß ein in der Höhe kaum wahrscheinliches 5:0 von Mechelen gegen Anderlecht möglich ist, dann dürfen wir noch zufrieden sein, daß wir nicht verloren haben. Die nächsten Spiele führen uns nun ins ebendiese Mechelen, bevor wir dann an Spieltag 8 und 9 die Teams aus Dudelange und Anderlecht empfangen dürfen.

„Schon 3 Spiele und erst 1 Tor“ war die Schlagzeile im Sport Voetbal Magazine #1, dem Fachblatt für alle Belange des belgischen Fußballs. Aber bitte, wer macht denn da schon wieder schlechte Stimmung. „Lüttich kurz vor der Abstiegszone“ ein weiteres Statement, was den Lesern um die Ohren gehauen wird und wohl den Eindruck einer Krise erwecken möchte. Ganz schnell kommt da der Trainer in den Focus. Was ist los, Herr Fuchur? Haben Sie Ihre Spieler nicht im Griff. Ist das Team schon satt? Nun ja, 3 Punkte aus 3 Spielen und ein Torverhältnis von 1:5 sind nicht wegzudiskutieren. Aber wir wollen gar nicht weiter auf diese Kommentare eingehen und uns lieber auf die bevorstehenden Spiele konzentrieren. Wie sagte einst schon Adi Preißler: „Grau is alle Theorie – entscheidend is auf'm Platz“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

So wird wahrscheinlich jeder die Tabelle nach den ersten drei Spielen gesehen haben. 

Trainer Smith ist dabei der selben Meinung: 

" Ich hätte niemals gedacht das wir nach den ersten 3 Spielen bereits 9 Punkte auf dem Konto haben und dann auch noch Tabellenführer sind.  Wahnsinnig beeindruckt haben mich meine Spieler beim Sieg gegen den Meister aus Lüttich, das war ein atemberaubendes Spiel..ich hätte kaum gedacht das wir in diesem Spiel so gut abschneiden, aber meine Jungs waren einfach super motiviert.

Und auch in den nächsten Spielen möchte ich vollen Einsatz von meinen Jungs sehen, denn ich will das wir relativ früh die Klasse klar , machen und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden, das wird zwar nicht leicht, aber es ist durchaus möglich."

Auch das Torjäger Scheibe immernoch in Topform ist bezeichnet sein
fussballerisches Können.

Scheibe:" Wahnsinn, mein Hattrick gegen Lüttich war schon unheimlich stark, aber das ich dann auch noch 4 Tore in den 2 Spielen danach mache und nach 3 Spielen 7 Tore geschossen habe, das ist geil! In meinem Alter denkt man schon öfters ans Karriereende, aber solange es noch so gut klappt...mal sehen wie lange ich das noch leisten kann!"  

Das und vieles weiteres wird sich bei St. Truiden in den nächsten Wochen noch zeigen...!

Die Zweischneidigkeit des Schwertes, die der Sport versinnbildlicht wie kaum etwas sonst, und der Fußballsport in besonderem Maße, ist ein wetterwendischer Geselle. Es mag an manchen Tagen so sein, dass man, kaum, dass der Ball ins Spiel gebracht, durch frenetisches Publikum und an glücklichen Tagen und in zugigen Stadien Wind und Sturm nach vorn getragen wird, so dass es wie ein Kinderspiel erscheint, das runde Leder voller Eleganz (oder Vehemenz) in dem geknüpften Netz unterzubringen, das das Ziel jedes Angriffsstrebens ist. Doch wehe, wenn der Wind sich dreht! Nicht nur verlässt Mary Poppins alle, denen sie zuvor noch mit unerschütterlichem Selbstvertrauen zur Seite gestanden und ihnen damit eben solches eingeimpft hatte, das den Weg nach vorn doch beträchtlich erleichtert hatte - nein, auch blasen die Orkanböen, die einem eben noch Wind unter den Flügeln waren, nun fies ins Gesicht, bombardieren die empfindliche Haut mit den Eiskristallen des Widerstandes. Wie soll es da gelingen, einen Treffer zu markieren? 

Und so kann das Fazit des ersten ZATs nur lauten: Mal gewinnt, mal verliert man und wie es auch kommt, an muss es akzeptieren. Aber für die Jeunesse geht es in der nächsten Woche weiter, und wieder wird die Mission 9 Punkte angegangen. Hoffentlich dann mit mehr Erfolg. 

Die belgische Liga bei Torrausch ist wieder wer! Insbesondere ist sie interessant für Manager aus ganz Europa geworden. Sage und schreibe 4 neue Gesichter gibt es. Leider hat uns Trainer Chris bei Mechelen verlassen. Schade, er wäre sicher wieder ein Kandidat für die Top 3 gewesen. Also begrüßen wir ganz herzlich die Herren Smith0088, Mister X, Spike und hsvolli. Das Startprogramm für Lüttich ist schon heftig. Bei 2 Auswärtsspielen ist ein Platz in der unteren Tabellenhälfte nach 3 Spieltagen bereits vorprogrammiert.

Aus der Champions League dürfen wir übrigens vermelden, daß Standard Lüttich wie auch in der vorvorletzten Saison wieder im Viertelfinale ausgeschieden ist. Selbst ein 5:1 zuhause gegen Panionios reichte nicht fürs Weiterkommen, da man das Rückspiel mit 0:4 vergeigte. Im Finale stehen übrigens Zaglebie Lubin und Jagiellonia Bialystok. Etwas besser machte es da Jeunesse Esch in der Europa League. Über FC Parma und SC Bastia zog man ins Halbfinale ein. Auch hier schieden die Luxemburger gegen einen griechischen Vertreter aus. Im Finale hier stehen nun Bangor City und AEK. Wir hoffen nun, daß es  durch diese Erfolge für Belgien in der 5-Jahreswertung etwas weiter aufwärts gegangen ist.

Lange hatte die Jeunesse nahezu alleine die Stellung gehalten und war einsamer Leuchtturm der Luxemburger Fußballmacht in der belgischen Liga. Diese Zeiten sind nun vorbei: Ein schlafender Riese erwacht. Nicht weniger als fünf Luxemburger Teams tummeln sich in diesem Jahr im Haifischbecken Jupiler Pro League. Ein Quintett, das Anlass zur Hoffnung gibt. 
Coach Kollerpoler wies, als er auf diesen Umstand angesprochen wurde, darauf hin, dass es selbstredend eine gute Sache sei, dass der Luxemburger Fußball eine angemessere Repräsentanz erhält. "Wir haben lange darauf gewartet, dass wir Zuwachs aus unseren Landen bekommen, der die Position Luxemburgs in Fußball-Belgien festigt. Auch wenn wir auf unsere Rolle als einsame Kraft in der Beletage des nationalen Kicks zurecht stolz sein können, ist es wunderbar, dass wir nun inländische Konkurrenz erhalten. Wir bekommen hoffentlich famose Derbys und können den Ruf der Luxemburger Gesamtsituation erheblich ausbauen. Wenn alle Luxemburger Teams ihr volles Potenzial ausschöpfen, bin ich davon überzeugt, dass bald die Belgier sich strecken müssen, um den Anschluss zu halten."
Wagemutige Worte des Trainers. Hoffen wir, dass sein Team auch in diesem Jahr stark genug ist, um die Ansprüche zu rechtfertigen.

So oder so ähnlich erklagen die Kommentare aus St. Truiden als sie
hörten, dass ihr alter Coach Smith wieder zurückgekehrt ist. Vor 7
Jahren war er damals ein unerfahrener Coach als er nach St. Truiden
kam. 

Lange blieb er allerdings auch nicht, nach 2 Saisons ist er zum RSC Anderlecht gewechselt - St. Truiden in der Versenkung verschwunden und der RSC wurde unter ihm 2 mal Pokalsieger und einmal Meister. 
Auch International konnte man mehr oder weniger furiosen Fussball spielen. Aber irgendwann hat Smith sich zurückgezogen und nun kehrt er wieder in die Jupiler Pro League zurück! 

Nicht nur er ist bei St. Truiden angekommen, sondern er hat auch noch 3 ehemalige Starspieler mitgebracht - Sascha Scheibe (32 Jahre), "Nulf"(34 Jahre) & Emmanuel Kiffen (33 Jahre ). Die 3 alten Hasen sollen mit St. Truiden die Klasse halten - mehr wird wahrscheinlich in diesem ersten Jahr nicht drin sein. 

Aber Smith gibt sich Angriffslustig: 

"Ich denke wir können eine gute Rolle in der Liga spielen, aber ich
persönlich kann meine Trainerkollegen nicht so wirklich einschätzen.
Dennoch werden wir mutig nach vorne spielen und ich hoffe das wir mit einem guten Start in die Saison beginnen können und der Liga ein
bisschen das Fürchten lernen können. Aber erst nach den ersten 9
Spielen werden wir sehen wo wir uns einarbeiten müssen." 

St.Truiden lebt auf jeden Fall wieder in Hoffnung, die Fans sind alleine
schon froh, dass sie wieder in der ersten Liga spielen - wir hoffen
für sie, dass sie guten Fussball erleben werden!

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Endlich startet die Jupiler Pro League in eine neue Saison. Nach Jahren im unterklassigen Fußball ist mit Spike K. auch ein ehemaliger Trainer wieder mit dabei um den F91 Dudelange aus seiner Lethargie zu reißen. Das Ziel in diesem Jahr ist ganz klar der Klassenerhalt und eine gutes Ergebnis im Pokal.

Durch die Neueinkäufe Mickael Ménétrier (TW, 34 Jahre, Frankreich), Yan
Sagramola (TW, 18, Luxemburg), Massimo Martino (ABW, 21, Luxemburg), Ibrahim Touray (ABW, 23, Frankreich), Jerry Prempeh (IV, 23, Ghana), Gael Hug (MIT, 32, Algerien), Ilies Haddaji (MIT, 22 Frankreich), Morgan Betorangal (LM, 24, Tschad), Thierry Steimetz (OM, 29, Frankreich), Mike Post (ST, 19, Luxemburg), Joel Pedro (ST, 20, Luxemburg), Daniel Gomez (ST, 33, Frankreich), Said Idazza (HS, 23, Marokko) und Joel Kitenge (MS, 24, Luxemburg) konnten nicht nur Erfahrene sondern auch gleichzeitig junge und hungrige Spieler verpflichtet werden um das Saisonziel zu erreichen.

Wir wünschen allen Mannschaften eine gute und erfolgreiche Saison!